Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg hat eine Expertise zum Lohnabstand vorgestellt. Das Fazit: "Arbeit lohnt sich", sagt Geschäftsführer Joachim Speicher. "Wer arbeitet, hat am Monatsende immer mehr Geld zur Verfügung als jemand, der arbeitslos ist." Für die Untersuchung waren 196 verschiedene Beispielrechnungen aus dem "unteren Lohnbereich" - von Singles, Alleinerziehenden und auch von Großfamilien - jenen von entsprechenden Hartz IV-Beziehern gegenüber gestellt worden. Je nach Haushaltstyp betrage der Einkommensabstand zwischen den Erwerbstätigen und den Hilfeempfängern zwischen 260 und 900 Euro.

"Die Behauptung, dass für Hartz-IV-Empfänger kein Anreiz zur Arbeitsaufnahme gegeben sei, ist blanker Unsinn", sagt Speicher. Bei bisherigen Beispielrechnungen seien Bestandteile wie Kinderzuschlag oder Wohngeld bewusst unterschlagen worden. "Hier wurde gezielt Stimmung gemacht gegen Arbeitslose."

Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert deshalb einen "seriösen Umgang" mit Zahlen und eine "Versachlichung der Diskussion" um den Lohnabstand. Dieser bleibe auch in den untersten Lohngruppen gerade wegen des Kinder- und Wohngeldes gewahrt.