Er war schon acht Tage an Bord der Weltraumstation "Mir" und hat als besonders qualifizierter Testpilot bereits Flugzeuge geflogen, die vorher noch nie in der Luft waren. Doch der Flug, der gestern aus Hamburg startete, war etwas ganz Besonderes für Airbus-Pilot Klaus-Dietrich Flade (57). Es war sein erster Flug nach Haiti. An Bord: 22 Tonnen Hilfsgüter für den zerstörten Karibikstaat.

Flade hat sich freiwillig für den Flug gemeldet. "Zu helfen ist die schönste Art und Weise, das weiterzugeben, was in Herz und Seele steckt", sagt er. So könne er vom Glück, das er in seinem Leben hatte, anderen endlich einmal etwas abgeben.

Klaus-Dietrich Flade ist Spross einer Flieger-Familie. Schon sein Großvater flog bei der Polizei, sein Vater war einer der ersten Starfighter-Piloten. "Was blieb mir anderes übrig, als selber zu fliegen?", sagt er. Zunächst machte er bei der Bundeswehr eine Ausbildung zum Flugzeugmechaniker, danach studierte er Luft- und Raumfahrttechnik und promovierte in Chemie. Höhepunkt seines Berufs war natürlich seine Zeit im All.

Seine Fähigkeiten, sagt er, habe er gerecht unter seinen Söhnen aufgeteilt: Einer ist Kfz-Mechaniker, der andere Pianist. Mit seiner Frau Franziska wohnt Flade seit 15 Jahren in der Nähe von Toulouse. Sein größtes Hobby teilt er mit vielen Franzosen: fahren mit dem Mountainbike.