Das Auslaufen des Bramfelder Sees durch das gewaltsame Öffnen der Schleuse hat bei Anwohnern für große Empörung gesorgt.

Hamburg. Die Anwohner sind nicht nur über die Tat empört, sondern auch darüber, was nach dem Entdecken geschah. Jörg Neubauer war völlig verzweifelt, als er beim Gassigehen mit seinen Hunden die geöffnete Schleuse entdeckte - und die davor im Schlick japsenden Fische. Er alarmierte die Polizei. "Die teilten mir nach ihrem Eintreffen mit, dass der Bezirk Bescheid wüsste, dass das alles ganz legal sei", sagt der 34-Jährige. Das wollte er nicht glauben: Er rief das Veterinäramt an. "Die bezweifelten, dass die Schleuse bewusst geöffnet worden sei."

"Wenn die Behörden der Sachlage angemessen reagiert hätten, dann wäre mehr als 24 Stunden früher das Leerlaufen des Sees gestoppt worden", sagt auch Waltraud Tjaden, die ebenfalls am Montagmorgen um 9 Uhr die Revierwache in Bramfeld informiert hatte. Zusätzlich rief sie die Umweltbehörde an, doch da hieß es nur "wir sind nicht zuständig". Und die Bachpatin im Bezirk Wandsbek, bei der vorerst nur das Band an gewesen sei, habe später den Wasserstand "als normal bezeichnet".

Die Polizei und das Bezirksamt Wandsbek wollen jetzt noch einmal den Hergang und die Aussagen überprüfen. "Eines können wir jetzt schon sagen: Die Bachpaten sind keine Mitarbeiter des Bezirksamts und können daher keine offiziellen Aussagen treffen", sagte Bezirksamtssprecherin Christiane Kuhrt.