SPD-Bürgerschafts-Fraktionschef Michael Neumann: "Mit der Entscheidung durch Ole von Beust hat sich die Stadt Hochtief ausgeliefert. Das ist nun das Ergebnis: erst die enorme Kostenexplosion und jetzt die Verschiebung des Eröffnungskonzerts."

GAL-Fraktionschef Jens Kerstan: "Das ist der Versuch von Hochtief, Verhandlungsmasse aufzubauen. Ich sehe das als Drohpotenzial an. Das Unternehmen hat vertraglich vereinbarte Leistungen nicht rechtzeitig erbracht und muss nun mit Konventionalstrafen rechnen. Wenn sich die Fertigstellung verzögert, dann ist das eben so."

CDU-Fraktionschef Frank Schira: "Ich bin erstaunt darüber, dass es eine derart lange Verzögerung geben soll. Das muss jetzt intern geprüft werden."

Linken-Fraktionschefin Dora Heyenn: "Es ist bei Großbauten immer wieder der Fall, dass sie teurer werden und sich verzögern. Es war voreilig, das Programmheft für die Elbphilharmonie schon herauszugeben."

Handelskammer-Präses Frank Horch: "Ich hoffe, das Ende der Fahnenstange der schlechten Nachrichten ist damit erreicht und dass die neuen Aufsichtsratsstrukturen entschlossen die Interessen der Steuerzahler vertreten und eine Wende zum Guten bringen."

Christoph von Dohnányi (NDR-Chefdirigent): "Ich fände es sehr bedauerlich, wenn es so sein sollte, und hoffe, dass es nur eine Ente ist."

Rolf Beck (NDR/Intendant SHMF): "Wir vertrauen bis zum Beweis des Gegenteils den Aussagen des Generalintendanten und der Kultursenatorin. Wenn etwas dran sein sollte, erwarte ich eine umgehende Benachrichtigung. So etwas kann bei der Kompliziertheit des Baus passieren. Zum Glück ist außer der Eröffnung noch nichts endgültig festgezurrt. Das würde bedeuten, dass wir noch ein Jahr in der Laeiszhalle bleiben und die Planung nach hinten verschieben. Im Moment ist das gerade noch machbar ohne große Mehrkosten."

Daniel Kühnel (Intendant Hamburger Symphoniker): "Ich fände es sehr, sehr schade, weil wir uns darüber freuen. Es würde bedeuten, dass die dringend benötigte Entlastung in der Laeiszhalle später stattfindet. Ich möchte erst mal optimistisch bleiben. Wenn verschoben werden müsste, hätten wir alle unter dem Imageschaden zu leiden."

Pascal Funke (Konzertdirektion Dr. Goette/Pro Arte): "Das würde die ganze Musikszene der Stadt treffen. Und es wäre kein gutes Signal und kein guter Start für die Elbphilharmonie. Es würde immer schwieriger werden, das Thema positiver in die Köpfe der Leute hineinzubringen."

SPD-Haushaltsexperte Peter Tschentscher: "Das scheint mir so unseriös zu sein wie der Nachtrag von 209 Millionen Euro, den die Stadt bewilligt hat. Die darin enthaltene, durch nichts hinterlegte ,Einigungssumme' von 30 Millionen Euro hat bei Hochtief wohl die Erwartung geweckt, dass sie so weiterarbeiten können."