Doch 38 Prozent der Befragten glauben, dass sich 2010 die Lebensbedingungen in der Hansestadt verschlechtern.

Glück, Gesundheit, Gehaltserhöhung: 72 Prozent der Hamburger gehen fest davon aus, dass 2010 für sie ein persönliches Erfolgsjahr wird. 43 Prozent blicken dem neuen Jahr laut Abendblatt-Umfrage, für die das Meinungsforschungsinstitut Psephos in einer repräsentativen Studie 1001 Hamburger telefonisch befragt hat, überwiegend zuversichtlich entgegen. 29 Prozent sind sogar mit großer Zuversicht in das neue Jahr gestartet.

Überraschend: Insbesondere die Hamburger, die es im vergangenen Jahr beruflich nicht leicht hatten und derzeit auf Arbeitssuche sind, versprechen sich viel Gutes von 2010: Von ihnen glauben 71 Prozent, dass die kommenden Monate für sie persönlich erfolgreich werden.

Während die GAL-Wähler außerordentlich optimistisch sind (80 Prozent sind zuversichtlich), regiert bei den Anhängern der Sozialdemokraten eher verhaltene Euphorie. Das gilt insbesondere für die Frage, wie sich die Lebensbedingungen in der Hansestadt 2010 verändern: Während von den CDU-Wählern beispielsweise 63 Prozent der Meinung sind, dass die Bedingungen besser werden oder zumindest konstant bleiben, glauben das aus dem sozialdemokratischen Lager gerade einmal 48 Prozent.

Unter allen Befragten gehen 38 Prozent davon aus, dass sich die Lebensbedingungen 2010 in Hamburg verschlechtern. Zum Vergleich: Glaubten im Dezember 2007 noch 37 Prozent der Hamburger an eine Verbesserung der Lage, sind es aktuell gerade noch 18 Prozent. Frauen sind dabei übrigens noch pessimistischer als Männer: Von den Hamburgerinnen meinen nämlich 43 Prozent, dass die Zukunft Hamburgs eher düster aussieht. Bei den männlichen Befragten äußerten sich nur 32 Prozent in diese Richtung.

Während die Hamburger ihre persönliche Zukunft positiv betrachten, sehen sie für Deutschland eher schwarz: 52 Prozent glauben gar nicht oder nur sehr verhalten, dass 2010 ein gutes Jahr wird. "Die schwarz-gelbe Koalition ist nicht so gut angelaufen. Das wird sich natürlich auch negativ auf die Unternehmen auswirken, wirtschaftlich sind wir also noch lange nicht über den Berg", sagt der Sparkassen-Angestellte Joachim Postler (48). Dieser Meinung waren vor allem die über 50-Jährigen: Von ihnen glaubt jeder Zweite, dass es mit Deutschland bergab geht.

"Ich glaube auch nicht, dass 2010 für Deutschland besser läuft als 2009", sagt Susanne Kugler (23), kaufmännische Angestellte. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen teilen laut Abendblatt-Umfrage 46 Prozent diese Einschätzung. Am positivsten bewerten noch Angestellte und Beamte die Zukunft des Landes: Von ihnen zeigen sich immerhin 57 Prozent erwartungsfroh, während bei den Arbeitern 69 Prozent davon ausgehen, dass 2010 für Deutschland kein wirklich gutes Jahr wird.