Laut Polizei zogen etwa 1100 Studenten vom Universitätsgelände in die City. Die Demo wurde von mehreren Kundgebungen unterbrochen.

Hamburg. Die Bildungsproteste gehen weiter: Mit Plakaten in Sprechblasenform und mit Bannern protestierten gestern laut Polizeiangaben 1100 Studenten verschiedener Hamburger Hochschulen in der Innenstadt. Schriftzüge wie "Hurra, wir verblöden" oder "Bäh!tschlor" sollten auf derzeitige Zustände an den Hochschulen hinweisen. Die Ziele der Demonstranten: Recht auf gebührenfreie Bildung, neue Strukturierungen der Bachelor- und Master-Studiengänge und mehr Mitbestimmung. Unterstützt wurden sie dabei von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.

Die Parole "Bildung für alle - und zwar umsonst" brachte das Motto auf den Punkt. "Zudem wollen wir auf den Studenten-Zustrom aufgrund der doppelten Abi-Jahrgänge aufmerksam machen", sagte Simon Stülcken (27), Fachschaftsrat Sozialwissenschaft. "Die Uni und Politiker sollen endlich Kontakt zu uns aufnehmen, stattdessen gab es vor drei Tagen eine Mail an alle Studenten vom Präsidium der Universität Hamburg - mit dem Hinweis: Wer die Uni besetzt, kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe bestraft werden.

Was soll man dazu noch sagen?", sagte der Student weiter. Anders läuft es an der HAW. Dort gab es am Dienstag ein Gespräch mit Prodekanin Uta Gaidys. "Es ist gut verlaufen, und wir haben das Forum Bildung eingerichtet, das im Dezember zum gegenseitigen Austausch tagen wird", sagte Janina Froese (27) vom Fachschaftsrat Soziale Arbeit.

Die Proteste begannen mit der Besetzung des Audimax vor drei Wochen. Inzwischen haben sich mehrere Hamburger Hochschulen der Bewegung mit eigenen Besetzungen angeschlossen: die TU Harburg, Departments der HAW, das Institut für Soziologie und Politikwissenschaft sowie das Department Wissenschaft und Politik.