Der Eimsbütteler CDU-Bundestagsabgeordnete Rüdiger Kruse wird in Zukunft eine wichtigere Rolle in der Hamburger CDU spielen.

Hamburg. Kruse soll den Vorsitz des Unions-Kreisverbandes Eimsbüttel übernehmen. Darauf haben sich Kruse und der Eimsbütteler Parteichef Wolfgang Beuß geeinigt, der seinen Posten zum 31. Dezember aufgeben will. Über die Nachfolge wird ein Kreisparteitag im kommenden Jahr entscheiden.

"Nach acht Jahren sollte der Stab weitergegeben werden", begründete Kruse den Wechsel. Der Zeitpunkt jetzt sei günstig, weil der nächste Wahlkampf mit der Bürgerschaftswahl erst 2012 anstehe, sodass genügend Einarbeitungszeit bleibe.

"Irgendwann ist es auch genug. Ich bin seit 23 Jahren in leitender Funktion in der CDU Eimsbüttel", sagte Beuß, der außerdem auch stellvertretender Vorsitzender der Unions-Bürgerschaftsfraktion ist. Beuß hat zudem die arbeitsintensive Leitung des Landesfachausschusses Bildung der CDU übernommen.

Die absehbare Nominierung Kruses für das Parteiamt ist auch Beleg für seine gewachsene Bedeutung innerhalb der Partei: Dem Haushaltsexperten war es gelungen, das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Eimsbüttel für die CDU zu gewinnen. Als Kreisvorsitzender wird er auch dem Landesvorstand angehören und kann so Einfluss auf die Meinungsbildung der Parteispitze nehmen. Das könnte gerade jetzt verstärkt von Bedeutung sein, da Kruses Arbeitsschwerpunkt in Berlin liegt.

"Durch den Wechsel an der Spitze des Kreisverbandes wollen wir gemeinschaftlich die Partei für das nächste Jahrzehnt neu aufstellen", sagte Beuß. "Wir haben das ehrgeizige Ziel, den Wahlkreis für die CDU auch in Zukunft zu sichern", betonten Beuß und Kruse.

Das könnte Kruse aus der Position des Kreisvorsitzenden leichter gelingen. Schließlich waren es besondere Bedingungen, die den Erfolg bei der Bundestagswahl im September ermöglicht hatten. Kruse profitierte davon, dass nicht alle Sozialdemokraten den SPD-Direktkandidaten Danial Ilkhanipour unterstützt hatten (siehe nebenstehender Text). Außerdem war mit der früheren Zweiten Bürgermeisterin Krista Sager eine starke GAL-Kandidatin ins Rennen gegangen, sodass Kruse lachender Dritter war.

Seit seinem Einzug in den Bundestag ist Kruse Vollzeitpolitiker. Beuß arbeitet hingegen im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung.