Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) hat Besitzer illegaler Waffen aufgefordert, diese bis zum Jahresende bei der Polizei abzugeben.

Hamburg. Bis Ende Dezember könne dies anonym und straffrei geschehen, so Ahlhaus. Sein Appell: "Diese Amnestie ist auf absehbare Zeit die letzte Chance zur Rückkehr in die Legalität und ein Ansporn, schnell und unbürokratisch unerlaubte Waffen und Munition loszuwerden." Die Abgabefristen waren im Rahmen der bundesweiten Verschärfung des Waffenrechts im Juli 2009 eingeräumt worden. Sie gelten bis zum 31. Dezember.

Waffenbesitz ist kein Kavaliersdelikt, darauf wies Ahlhaus hin. Wer genehmigungspflichtige Stich- und Schusswaffen, legale oder illegale, neue, alte oder historische, besitzt, kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden, auch wenn die Waffe nie benutzt wird. Nach dem neuen Waffenrecht gehören auch Butterfly- und Faustmesser zu den genehmigungspflichtigen Waffen. Die Amnestie soll Waffenbesitzern ermöglichen, sich straffrei von den Waffen zu trennen.

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Nach Ansicht der SPD kommt der Appell des Senators an die Waffenbesitzer allerdings reichlich spät. Innenexperte Andreas Dressel: "Sie gilt immerhin schon seit Juli, ist aber von der Innenbehörde nie kommuniziert worden. Wenn der Innensenator für die Amnestie nur halb so viel Werbung machen würde wie für die Reiterstaffel, wäre für Hamburgs Sicherheit viel gewonnen."

Hamburg ist laut Innenbehörde bundesweiter Vorreiter bei der Einführung eines elektronischen Waffenregisters. In dem "Wanda" genannten Register sind fast 24 800 Inhaber einer Waffenerlaubnis registriert. Ihre Daten werden routinemäßig mit Auskünften von Einwohnermeldeamt und Bundeszentralregister abgeglichen. "Wanda" soll bis zum Jahr 2012 bundesweit zum Einsatz kommen.