Rekord an der Technischen Universität Harburg: 980 Studierende haben ihr ingenieur-wissenschaftliches Studium begonnen.

Hamburg. Das Audimax der Technischen Universität Hamburg-Harburg ist gut gefüllt an diesem Vormittag. Es gibt weder Steh- noch Sitzplätze zwischen den "Erstis", den neuen Ingenieuren von morgen. Krise in der Wirtschaft bedeutet offenbar Konjunktur an der Uni. Jedenfalls an einer technischen Uni: Für 980 Studierende hat mit der Begrüßung am Wochenende in Harburg ihr ingenieurwissenschaftliches Studium begonnen. Ein Rekord in der recht jungen Geschichte der 1978 gegründeten Hochschule. "So viele waren es noch nie", sagt TU-Sprecherin Jutta Werner. Ein Anstieg um mehr als 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr, den die TU als Indiz für die "guten Perspektiven" künftiger Ingenieure wertet.

Trotz dieser hohen Anmeldezahlen müssen sich die Neuen an der Harburger Hochschule offenbar tatsächlich keine Sorgen machen. Das TU-Motto "Die Zukunft in der Tasche" beschreibt ihre zukünftige Situation laut Statistik recht treffend: Der Ingenieurarbeitsmarkt ist demnach auch im vergangenen Krisenjahr stabil gewachsen und die Zahl der Beschäftigten befindet sich mit 674 266 auf einem Rekordhoch, während die Arbeitslosenquote unter Ingenieuren sich bei gerade einmal 3% einpendelt.

Von guten Aussichten profitieren längst nicht nur Männer, sondern auch künftige Ingenieurinnen, wie die Begrüßungsfeier eindrucksvoll zeigte.

Die am häufigsten vertretenen Studiengänge unter den TU-Beginnern sind Maschinenbau (206 Studenten), Schiffbau (72) und Bauingenieurwesen (90). Zudem ist der Studiengang der Allgemeinen Ingenieurwissenschaften als deutschlandweit einzigartiges Angebot in diesem Jahr mit 143 Studierenden besonders stark gefragt.

Die gute Job-Aussicht zieht zudem viele ausländische Studenten nach Harburg, die der neue TU-Vizepräsident Professor Garabed Antranikian mit seiner Ansprache gesondert willkommen hieß und ihnen anhand einer Weltkarte die Bedeutsamkeit ihrer neuen Stadt zwinkernd erläuterte: "Hamburg, das heißt, wir sind im Zentrum der Welt!"

Aber er machte auch deutlich, warum aus seiner Sicht ein Ingenieurstudium nicht nur wegen guter Job-Aussichten wichtig sei: "Die Herausforderungen der Zukunft und der Rohstoffknappheit können nur durch innovative Technologien und effiziente industrielle Verfahren gemeistert werden", so Antranikian. Und für beides brauche man eben eines besonders: Ingenieure.