Hamburgs Universitäts-Präsidentin Prof. Monika Auweter-Kurtz hat aufgegeben und tritt zurück. Menschlich ist dieser Schritt nachvollziehbar. Eine Rückkehr an die Uni war nach der massiven Kritik von Professoren und Dekanen an ihrem Führungsstil ohnehin praktisch ausgeschlossen.

Auweter-Kurtz hatte darüber hinaus auch jede Unterstützung in der schwarz-grünen Koalition verloren.

Politisch war die Trennung dringend erforderlich. Die Hängepartie der zurückliegenden Tage drohte immer mehr auch zur Belastung für Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) zu werden.

Welche Lehren sind aus dem Fall Auweter-Kurtz zu ziehen? Es reicht nicht, die richtigen Ideen zur Modernisierung der Uni zu haben. Die dort tätigen Menschen müssen von den Reformen auch überzeugt werden. Mindestens so wichtig ist eine weitere Erkenntnis: Der so heftig kritisierte autoritäre Führungsstil der Präsidentin wurde durch das neue Hochschulgesetz begünstigt. Dieses Gesetz hat die starke Stellung der Präsidentin erst geschaffen. Die Bürgerschaft muss nun schnell Konsequenzen aus den negativen Erfahrungen der vergangenen Wochen ziehen, damit der Nachfolger von Auweter-Kurtz nicht in dieselbe Falle läuft.