Der “Bildungsstreik“ geht in die nächste Runde: Am vierten Tag der bundesweiten Streikwoche haben etwa 300 Studenten - aufgeteilt in mehrere Gruppen - drei Bankfilialen in der Hamburger Innenstadt belagert.

Die Aktion trug den - nicht unumstrittenen - Titel "Banküberfall". In zwei Filialen, der HSH Nordbank am Gänsemarkt und der Haspa an der Spitalerstraße, zogen die Demonstranten mit Trillerpfeifen, Konfetti und Plakaten ein und verkündeten ihre Forderungen für ein besseres Bildungssystem.

Bei der dritten Anlaufstelle, der Deutschen-Bank-Filiale an der Spitalerstraße, wurde den Demonstranten der Zuritt von der Polizei verwehrt. Die Studenten ließen sich jedoch nicht von der Aktion abbringen, sondern protestierten vor dem Eingang lautstark gegen die jüngsten politischen Entscheidungen. "Die Politik gibt Milliarden für Banken aus, während die Bildung und das Sozialwesen zurückstecken müssen", sagte Florian Wilde (32), Geschichtsstudent und Mitinitiator der Aktion. Deshalb wollten die Studenten bewusst in Banken ein Zeichen setzen. In welchen Filialen genau, blieb bis kurz vor der Aktion geheim. Zu groß war die Sorge der Studenten, dass die Polizei schon im Vorfeld Wind von der Sache bekommen und sie stoppen könnte. Während des symbolischen "Überfalls" wurden gelbe Rosen und Flugblätter an Bankkunden verteilt. Die Bankangestellten zeigten sich verständnisvoll. "Solange alles friedlich verläuft, finde ich die Aktion in Ordnung und kann sie als Vater einer Studentin auch verstehen", sagte ein Mitarbeiter der Haspa. Bis auf eine vorübergehende Festnahme mit einem Platzverweis verlief diese Protestaktion friedlich und ohne Probleme.