Beim Thema Wahlrecht ist die Kuh in Hamburg nun offensichtlich vom Eis. CDU, SPD und GAL haben sich mit der Volksinitiative “Mehr Demokratie“ auf einen Kompromiss geeinigt.

Zwei Dinge sind daran uneingeschränkt zu loben: Erstens ist dieses Wahlrechtsbündnis so breit, dass es nicht gleich wieder auseinander zu brechen droht. In den zurückliegenden Jahren hatte es ein dem hohen Gut unwürdiges Gezerre um jedes Jota gegeben - abhängig von den Parlamentsmehrheiten.

Zweitens hat das Wahlrecht in Zukunft Verfassungsrang - für jede Änderung ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich, Änderungen sind also nur in breitem Konsens möglich. Das ist gut so.

Uns Wählern wäre ein einfacheres System zu wünschen gewesen. Aber das ist der Preis des Kompromisses. Immerhin: So viel Einfluss auf die Zusammensetzung der Bürgerschaft wie in Zukunft hatten die Wähler noch nie.