Jahrelang war er untergetaucht, jetzt sitzt er in Untersuchungshaft: Ein Mann soll 1996 seine Frau auf einer Hochzeit in Bramfeld getötet haben.

Hamburg. Vor fast 16 Jahren soll er seine Frau auf einer Hochzeit vor den Augen der Gäste getötet haben - nun hat die Staatsanwaltschaft den mutmaßlichen Täter angeklagt. Der heute 56-Jährige soll sich wegen Mordes aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen vor dem Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft geht von einem "Motivbündel aus Hass, Wut und Rache" aus, wie Sprecher Wilhelm Möllers. Der Beschuldigte war nach dem tödlichen Angriff untergetaucht und erst Anfang April von Schweden an Deutschland ausgeliefert worden.

Im Juli 1996 soll der Mann seine Frau, die sich ein halbes Jahr zuvor von ihm getrennt hatte, auf der Hochzeit ihrer Schwester in Bramfeld mit mehreren Messerstichen in Brust und Bauch getötet haben. "Das arg- und wehrlose Opfer war gerade dabei, aus dem Auto des Brautpaares zu steigen", sagte Möllers. Unmittelbar danach war der Beschuldigte aus Deutschland geflüchtet. Am 20. Februar dieses Jahres nahmen ihn Polizisten dann in einem Ort an der schwedischen Ostseeküste fest.

+++ 16 Jahre nach Mord auf Hochzeit: Mann angeklagt +++

Staatsanwaltschaft, Mordkommission und Zielfahnder hatten nach dem Mann gesucht. Im Jahr 2002 sei er mit einem Aliasnamen in Usbekistan aufgetaucht, sagte Möllers. Dort habe er in einem Büro des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen um Asyl gebeten - und sei im Dezember 2011 nach Schweden überstellt worden. Wenige Wochen später wurde er festgenommen.

Die Frau hatte sich nach Möllers' Darstellung von ihrem Mann getrennt, weil er sie immer wieder geschlagen haben soll.