Hamburg. Die CDU und der Bund der Steuerzahler haben am Freitag unabhängig voneinander Lösungsvorschläge für das Problem Elbphilharmonie vorgelegt. Kern des CDU-Vorschlags ist eine stichtagsbezogene "Planungsinventur", um festzulegen, was bislang gebaut und geplant wurde. Daraus soll abgeleitet werden, welchen Wert die noch zu erbringende Leistung hat. Dem Baukonzern Hochtief soll eine "Gewinnbremse" auferlegt werden, die verhindert, dass er die neue Lage für astronomische Forderungen nutzt. Ein dreiköpfiges Schiedsgericht unter Führung der Handelskammer solle alle Streitfragen schlichten.

"An der Konfliktlage hat sich nichts geändert. Die Lage ist emotional verkrampft", sagte CDU-Fraktionschef Dietrich Wersich mit Blick auf die Vereinbarung zwischen Senat und Hochtief (siehe "Woche im Rathaus"). Er habe den CDU-Vorschlag bereits Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) vorgestellt - allerdings ist dieser kein Freund eines klaren Schnitts, weil dieser das Projekt für die Stadt teurer machen könnte.

Dennoch fordert auch Frank Neubauer, Chef des Steuerzahlerbunds, so einen Schnitt und die Einrichtung eines Schiedsgerichts, allerdings unter Vorsitz des TÜV Nord. Wie die CDU plädiert auch Neubauer dafür, die Planung komplett in die Hände von Hochtief zu legen und den Architekten Herzog & de Meuron nur die "künstlerische Oberleitung" zu überlassen.