Altstadt. Wortreich verteidigte Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) in der aktuellen Stunde der Bürgerschaft die Kürzungen in der offenen Kinder- und Jugendhilfe um rund zehn Millionen Euro beim gleichzeitigen Ausbau von Kitas und Krippen. "Von 2011 bis 2013 steigern wir die Ausgaben im gesamten Kinder- und Jugendbereich von 780 auf 890 Millionen Euro", sagte Scheele. "Das ist kein Kahlschlag, sondern das Gegenteil." Aber kein Wort kam Scheele zu den umstrittenen Überlegungen seiner Behörde über die Lippen, die so genannten Kinderkuren im Heim der Rudolf-Ballin-Stiftung in Wyk auf Föhr zu streichen.

"Zwei Millionen Euro für die ärmsten Kinder zu streichen - das ist eine Schande", empörte sich die GAL-Jugendpolitikerin Christiane Blömeke. "Die Sparkeule der SPD trift vor allem die benachteiligten Kinder und Familien." In Wyk machen pro Jahr 600 Kinder aus Hartz-IV-Familien mehrere Wochen Urlaub von Zuhause. "Die SPD hat 15 Millionen Euro für den Hapag-Lloyd-Deal, aber nicht zwei Millionen Euro für die ärmsten Kinder. Das ist ein starkes Stück", sagte der CDU-Abgeordnete Dennis Gladiator.