Stefan Raab sagt, dass sie ihren Titel verteidigen soll

Bis zum Januar war Lena Meyer-Landrut, geboren am 23. Mai 1991 in Hannover, noch ein ganz normaler deutscher Teenager. Als Einzelkind einer alleinerziehenden Mutter und Enkelin eines hochrangigen Diplomaten hörte die Schülerin an der Gesamtschule Roderbruch Hannover als Ausgleich zum Abiturstress (bisher kennt sie nur die Note ihrer mündlichen Deutschprüfung: Zwei minus) Kate Nash, Adele, Jason Mraz, Yann Tiersen oder - für Lena Meyer-Landrut der größte Popstar aller Zeiten - Falco. Sie hatte im Internet Karten für Stefan Raabs ProSieben-Show "TV total" kaufen wollen und entdeckte die Anmeldung zum Casting für "Unser Star für Oslo".

Jetzt ist sie zumindest für einige Tage Europas bekanntester Popstar mit deutlich mehr medialer Aufmerksamkeit als viele ihrer musikalischen Vorbilder.

Bereits vor ihrem Sieg verkaufte sie in Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr als 700 000 Tonträger-Einheiten ihres Albums "My Cassette Player" und der Grand-Prix-Single "Satellite" und dominierte die Charts. Jetzt könnte sie wie der norwegische Vorjahressieger Alexander Rybak europaweit durchstarten: Der gebürtige Weißrusse durfte sich nach seinem Gewinn mit dem Song "Fairytale" über mehr als drei Millionen verkaufte Tonträger freuen.

Zurzeit werden für Lena auf dem ganzen Kontinent Showtermine geplant, doch Raab und Lena blicken schon mit großen Zielen weiter in die Zukunft: Bereits in Oslo hatte Raab angekündigt, dass Lena ihren Titel 2011 in Deutschland verteidigen solle. Beim gestrigen Empfang in Hannover erneuerte er die von den meisten Beobachtern als Scherz vermutete Herausforderung: "Gestern hat das ja keiner so richtig ernst genommen."

Eine erneute Teilnahme Lenas wäre mit den Statuten des Song Contests vereinbar: Katja Ebstein vertrat Deutschland sogar schon dreimal: 1970 (3.), 1971 (3.) und 1980 (2.).