Auf dem Außengelände der evangelisch-lutherischen Kindertagesstätte Quickborn haben die Kinder viel Raum zum Herumtollen und Spielen.

Die etwa 10 000 Quadratmeter große Fläche ist nicht nur mit einem riesigen Sandbereich samt Wasserlauf, diversen Kletter- und Schaukelmöglichkeiten und einem Spielhaus aus Holz ausgestattet. Die Kinder können auch durch Weidentunnel toben oder auf dem von Hecken umgebenen Fußballplatz bolzen, kleine Beete bepflanzen oder in einem Laubengang Verstecken spielen.

Vor rund zwölf Jahren begann die Kita mit der Umgestaltung des Geländes. "Wir bauten die alten schadhaften Plastikgeräte ab und begannen, die Anlage nach ökologischen Gesichtspunkten neu zu gestalten", sagt Kita-Leiterin Petra Schröder. Es wurden Spielmöglichkeiten mit natürlichem Material wie etwa Seilen und Bäumen zum Klettern geschaffen. In manchen grünen Nischen des Gartens können die Kinder unbeobachtet spielen. "Das war uns wichtig, denn Kinder wollen sich ausprobieren und brauchen dafür ihren eigenen Raum", sagt Petra Schröder. Dass der Garten um die Kita zum Spielparadies geworden ist, daran haben aber nicht nur das Erzieherteam und Eltern, sondern auch die Kinder mit selbstständigen Entscheidungen mitgewirkt. "Wir wollen die Kinder als Personen und in ihren Bedürfnissen ernst nehmen", sagt Leiterin Petra Schröder. Deswegen haben die 120 Kinder der Kita ein besonderes Instrument der Mitsprache: den Kinderrat. "Alle Anliegen, alle Wünsche, Ärgernisse oder Planungen, die die Kita betreffen, werden im Kinderrat besprochen", sagt Anna Wiechern, stellvertretende Kita-Leiterin, die einmal in der Woche mit dem Kinderrat tagt. Dann kommen die zwölf Kinderdelegierten aus den Kita-Gruppen zusammen. Sie sind zuvor in den Gruppen der Drei- bis Sechsjährigen gewählt worden. Die Hortkinder (bis zwölf Jahre) wählen acht Delegierte.

Die Kita-Kinder besprechen anstehende Themen, etwa wo der nächste Ausflug hingehen soll, zunächst in den Gruppen, die Delegierten treffen dann im Kinderrat Entscheidungen. "Das kann auch ein längerer Prozess sein, aber wenn in der Kinderkonferenz etwas beschlossen wird, halten sich alle daran, die Kinder entwickeln ihre Regeln selbst", sagt Petra Schröder.

Und manchmal gibt es auch unerwartete Vorschläge, auf die die Erwachsenen nicht gekommen wären. So kam bei der Frage, wie ein Teilbereich des Gartens umgestaltet werden kann, auch eine Idee von einem zweijährigen Kind. "Es schlug vor, statt einer gewöhnlichen eine Vogelnestschaukel zu installieren, auf der auch die kleinen Kinder selber schaukeln können", sagt Petra Schröder. Die Idee hat sich im Kinderrat durchgesetzt.