Die Handball-Frauen des Buxtehuder SV müssen drei Tore gegen Göppingen aufholen, um ins DM-Halbfinale einzuziehen. Handballtrainer Leun hofft auf ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk.

Buxtehude. Mit einem musikalischen Ständchen ist Dirk Leun von seinen vier Kindern und seiner Ehefrau am Donnerstag geweckt worden. "Das ist bei uns Tradition", sagt der Handballtrainer des Buxtehuder SV, "wer Geburtstag hat, bekommt die Geschenke morgens im Bett." Eine noch größere Freude könnten dem 49 Jahre alten Coach seine Handball-Damen machen, wenn sie ihm nachträglich den Einzug ins Halbfinale der deutschen Meisterschaft schenken würden.

Auch wenn die Aufgabe für die Bundesliga-Handballerinnen des BSV verdammt schwer ist, machbar ist es allemal. Der Buxtehuder SV muss am Sonnabend um 16 Uhr in der Halle Nord im Rückspiel des Play-off-Viertelfinales gegen Frisch Auf Göppingen einen Drei-Tore-Rückstand aufholen. "Wir wollen ins Halbfinale", sagt Spielmacherin Randy Bülau. Die 28:31-Niederlage im Hinspiel in Göppingen sei überhaupt nicht notwendig gewesen. "Wir haben uns selber geschlagen", sagt die Rückraumspielerin, die nach ihrem Mittelfußbruch und langer Pause langsam wieder in Form kommt. "Drei Tore aufzuholen, sind machbar", sagt Randy Bülau und setzt auf die Play-off-Atmosphäre in eigener Halle.

Dass der Buxtehuder SV sich von hohen Rückständen nicht beeindrucken lässt, hat das Team eindrucksvoll in den Vorjahren bewiesen. Zweimal holte der BSV acht Tore auf, im Viertelfinale 2011 gegen Frankfurt/Oder (22:30 und 32:22) und im Halbfinale 2012 gegen Leipzig (23:31 und 27:19). Auch im Finale 2011 verloren die Buxtehuderinnen das Hinspiel mit 29:34 und gewannen in Bad Langensalza mit fünf Toren (28:23) - der Titel ging wegen der Auswärtstorregel an den Thüringer HC.

Trainer Dirk Leun gibt sich an seinem Ehrentag ebenfalls optimistisch. Die Ausgangsposition beurteilt er weder gut noch schlecht, das Ergebnis mache alles möglich. Der BSV-Trainer sagt, dass vermutlich Kleinigkeiten entscheidend sein werden. "Wir müssen mit Leidenschaft spielen und 100 Prozent geben", sagt Dirk Leun. Vor allem in der Abwehr müsse bedingungslos gefightet werden. Im Hinspiel habe die Defensive mit den beiden Torhüterinnen nicht überzeugt. "Die Mannschaft muss jetzt das Potenzial abrufen, was sie sich über Jahre erarbeitet hat", so der BSV-Trainer. Allerdings gibt es im Vorfeld personelle Probleme. Mannschaftsführerin Isabell Klein (Grippe) und Rückraumspielerin Jana Stapelfeldt (Knie) haben in dieser Woche kaum trainiert. Gut sieht es bei Katja Langkeit und Maxi Hayn aus, die im Hinspiel nicht zum Einsatz kamen, aber auf den Außenpositionen durchaus Alternativen sind.

Der BSV setzt auf die Stimmung in der Halle Nord. "Wir können Play-off, das haben wir in den letzten Jahren mehrfach bewiesen", gibt sich Manager Peter Prior kämpferisch. Die 1100 Sitzplätze sind verkauft, Stehplatzkarten sind noch ausreichend vorhanden, die Tageskasse in der Halle Nord ist um 14 Uhr geöffnet. Die Partie ist zu sehen im Internet unter www.bsv-live.tv und www.hbf-video.net

Im Anschluss an die Bundesliga-Partie empfängt das BSV-Juniorenteam in der 3. Liga Ost den HC Leipzig II (19 Uhr, Eintritt frei).