Oberliga-Fußballer spielen 2:2 gegen Germania Egestorf. SV Drochtersen/Assel holt vierten Saisonsieg mit 2:0 gegen VfV Hildesheim.

Lüneburg/Drochtersen. Im Spitzenspiel der Oberliga Niedersachsen kam der Lüneburger SK Hansa gegen den 1. FC Germania Egestorf/Langreder nicht über ein Unentschieden hinaus. Besonders bitter für die Salzstädter: Der Ausgleichstreffer der Gäste durch Dominik Chawalek zum 2:2 fiel in der Schlussminute. Nach dem Verlust der zwei Punkte hat sich der Abstand des LSK auf Spitzenreiter Eintracht Braunschweig II (6:0 gegen TuS Heeslingen) auf acht Zähler vergrößert.

Den besseren Start hatte Egestorf erwischt. In der 24. Minute ging die Taktik der Gäste, lange Bälle in den Strafraum zu dreschen und mit etwas Glück zum Torerfolg zu kommen, auf. Jan Baßler traf nach solch einem Zuspiel, das er über den hinausstürzenden LSK-Torwart Maximilian Wulf hinweg ins die Maschen beförderte, zum 0:1.

Sechs Minuten vor dem Abpfiff scheint der LSK die Partie gedreht zu haben

"So etwas habe ich in dieser Liga noch nicht gesehen", staunte Lüneburgs Co-Trainer Thomas Oelkers über die unkonventionelle Spielweise des Tabellenvierten, "die hauen den Ball einfach nach vorne. Dort lauern zwei, drei Kanten, die den Ball verlängern und dann spekuliert einer auf den zweiten Ball." Bis zur Pause schaffte es der nun beherzt auf den Ausgleich drängende LSK nicht, den Abwehrriegel der kompakt stehenden Gäste zu knacken.

Doch die Schwarz-Weißen ließen nicht locker und berannten das Egestorfer Tor weiter. Nach einer Flanke von Finn-Patrick Gierke war Benjamin Tillack (68. Minute) mit dem Kopf zur Stelle und markierte das 1:1. Sechs Minuten vor dem Abpfiff schien der LSK die Partie gedreht zu haben. Erneut war Tillack zur Stelle, als er den Ball nach Vorarbeit von Stefan Richter mit Vollspann zum 2:1 ins Tor drosch. Kurz darauf vergab Richter die Chance auf das 3:1. Dann kam es, wie es kommen musste. Oelkers über den Ausgleich in der 90. Minute: "Wir haben eine dumme Ecke gefressen und anschließend ein umstrittenes Tor kassiert." Der Schiedsrichter gab das Tor, obwohl Lüneburgs Keeper Marcel Wulf im Fünf-Meter-Raum unsanft angegangen worden war. "In neun von zehn Fällen wird so etwas abgepfiffen", ärgerte sich Oelkers." Geärgert dürften sich die Verantwortlichen des gut in die Saison gestarteten Lüneburger SK auch über den mangelhaften Zuschauerzuspruch haben. Nur 300 Interessierte wollten das Spiel des Dritten gegen den Vierten sehen.

Magere Kulisse auch bei der SV Drochtersen/Assel. Die Kehdinger setzten sich im eigenen Stadion mit 2:0 (1:0) gegen den VfV Borussia06 Hildesheim durch und feierten ihren vierten Saisonsieg, den dritten vor heimischer Kulisse. Verloren hat die SV Drochtersen/Assel im Kehdinger Stadion nur gegen den Ligafavoriten und souveränen Tabellenführer Eintracht Braunschweig II. Umso enttäuschender war mit nur 200 Zuschauern der Zuspruch der Fans.

Benjamin Zielke (29. Minute) war der Torschütze vor der Pause, nach dem Seitenwechsel dauerte bis drei Minuten vor Schluss, ehe Enrico Maaßen zum 2:0-Endstand traf. Bei Zielkes Treffer fühlte sich der gegnerische Schlussmann Julian Wenzel gleich von Kehdinger Spielern zwar irritiert, doch der Unparteiische ließ den Führungstreffer dennoch gelten. Erst der zweite Treffer brachte auch die Entscheidung, die knappe 1:0-Führung war bis fast zum Schluss ständig in Gefahr und hielt nur, weil Torhüter Christoffer Schellin zehn Minuten nach der Pause bei einem Schuss von Paul von Hinüber einmal bravourös parieren konnte.

"In dieser Phase haben wir geradezu um einen Gegentreffer gebettelt", sagte D/A-Trainer Lars Jagemann. In der 26. Minute hatte Schellin einmal Glück, als der Ball auf dem Weg über die Torlinie durch eine Unebenheit im Platz an den Pfosten gelenkt wurde. Bei der letzten spektakulären Situation prallte der Ball kurz vor Schluss an die Querlatte der Kehdinger. Allerdings hatten die Kehdinger auch noch die eine oder andere Torchance. Lars Jagemann: "Was wir gezeigt haben, war zwar nicht gerade des Gelbe vom Ei. Aber in dieser Phase zählen hauptsächlich die Punkte." Und die wollen gegen einen Gegner, der sich fast nur hinten reingestellt hat, erst einmal geholt werden.