Harburg. Bunter Stadtteil setzt ein Zeichen für ein Miteinander und die Demokratie. Unter den Teilnehmern sind viele prominente Politiker.

Es war ein beeindruckendes Zeichen gegen Rechtsextremismus. Unter dem Motto der Demonstration „Harburg steht zusammen - wir schützen unsere Demokratie“, kamen laut Veranstalter etwa 3000 Menschen am frühen Sonnabendabend auf dem Herbert-Und-Greta-Wehner-Platz vor dem ehemaligen Karstadt-Haus zusammen. Der Platz war so gut gefüllt, dass einige Teilnehmende in die Nebenstraßen und auf den Gehweg auf der anderen Straßenseite des Harburger Rings ausweichen mussten.

Der Teilnehmerkreis setzte sich aus allen gesellschaftlichen Milieus, Mitgliedern des DGB, der Kirchen, Migrantenorganisationen und der demokratischen Parteien zusammen, viele hatten Kerzen mitgebracht. Wie etwa die CDU Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver oder der Vorsitzende der Bezirksversammlung, Jürgen Heimath. „Wir haben den Opfern des Faschismus versprochen, unsere Demokratie zu beschützen“, sagte Harburgs-DGB Vorsitzender Wolfgang Brandt in einer emotionalen Rede. „Nie wieder ist jetzt“, fügte er hinzu.

Harburg steht auf gegen Pläne von Rechtsextremisten zur „Remigration“

Es ginge gegen die Pläne von Rechtsextremisten zur „Remigration“ von Menschen, die ihn nicht „deutsch“ genug sind. Die Umtriebe der Rechtsextremen seien nicht nur als Angriff auf Menschen mit Migrationshintergrund zu vestehen, sondern als Angriff auf die Demokratie. „Der Gedanke, dass es da Menschen gibt, die Pläne entwickeln, unsere Freunde, unsere Nachbarn, unsere Kolleginnen und Kollegen einfangen, zu deportieren und irgendwo hin schaffen zu wollen, ist unerträglich“, sagte Frank Richter, SPD-Fraktionsvorsitzender, zu Beginn der Kundgebung.

Vor dem ehemaligen Karstadt-Haus war eine Bühne aufgebaut, vor der sich viele Teilnehmer versammelten.
Vor dem ehemaligen Karstadt-Haus war eine Bühne aufgebaut, vor der sich viele Teilnehmer versammelten. © HA | LENTHE-MEDIEN

Das seien Pläne, die es in der NS-Zeit schon einmal gegeben hätte und Millionen Menschen das Leben kosteten. „Und das darf nie wieder geschehen“, sagte er unter dem Beifall der Anwesenden. Die Veranstalter hatten sich ganz bewusst für den 27. Januar entschieden, um ihre Kundgebung zu organisieren. Es ist der alljährliche Holocaust-Gedenktag, der Tag an dem 1945 das Vernichtungslager Auschwitz befreit wurde.

Knapp 2000 Menschen demonstrierten in Harburg gegen die AfD und gedachten den Opfern des des NS-Regimes zum Holocaust-Gedenktag.
Knapp 2000 Menschen demonstrierten in Harburg gegen die AfD und gedachten den Opfern des des NS-Regimes zum Holocaust-Gedenktag. © HA | LENTHE-MEDIEN

Aufgerufen hatten auf Initiative der SPD-Fraktion ein Bündnis aus den Bezirksfraktionen der SPD, CDU, Grünen, Linken und FDP. Aber auch Vereine und Organisationen wie der AStA der TU-Hamburg-Harburg, der Integrationsrat, die Omas gegen Rechts, das Harburg Marketing und die Islamische Gemeinde Harburg und viele weitere waren dabei. Nicht eingeladen war hingegen die AfD, immerhin hatten Vertreter aus der dieser Partei an dem Treffen in Potsdam teilgenommen, auf dem jene menschenverachtenden Pläne erörtert wurden.