Neu Wulmstorf. Der Neubau auf grüner Wiese sollte ein Meilenstein für ein neues Zentrum sein. Das ist deutlicher gelungen als gedacht. Es gab aber auch Fehler.

Manchmal passiert es Thomas Saunus im Gespräch immer noch, dass er von dem „neuen Rathaus“ spricht. Dabei wurde für den markanten Neu Wulmstorfer Backsteinbau bereits im September 1987 feierlich der Grundstein gelegt, 22 Monate später -- vor nun genau 30 Jahren – zogen die Verwaltungsmitarbeiter dann hier ein. Manche Kiste voll mit Akten wurde damals von dem eher schlichten Verwaltungsbau aus der Schifferstraße an die Bahnhofstraße getragen, erinnert sich Saunus an den Umzug, der damals durchaus einige Symbolkraft hatte:

Es war sozusagen der Aufbruch in eine neue Zeit für den Ort am Rand der großen Metropole. „Das neue Rathaus sollte auch so etwas wie der optische Meilenstein für ein neues Zentrum sein“, sagt der 56-jährige Saunus, der heute dort die Abteilung Ortsentwicklung und Immobilienwirtschaft leitet und seit 34 Jahren hier in der Verwaltung arbeitet. Tatsächlich hat der Bau seinerzeit viel angeschoben: Denn in den 80er-Jahren zeigte sich Neu Wulmstorf noch weit zerfledderter als heute, gerade am nördlichen Ende der Bahnhofstraße. „Um Neu Wulmstorf zu verstehen, muss man wissen, dass es eigentlich erst nach dem Krieg entstanden ist“, sagt Thomas Saunus.