Heimfeld. Wenn Bernhard Schnitter mit seinem Heinkel-Kabinenroller zur Arbeit fährt, zieht er alle Blicke auf sich.

Dass alle Blicke auf ihn gerichtet sind, sollte Bernhard Schnitter erwarten können. Der 59-jährige ist Lehrer. Doch üblicherweise endet die Aufmerksamkeit, die Lehrer erhalten, mit dem Klingeln der Schulglocke. Bernhard Schnitter hingegen zieht dann erst recht die Blicke auf sich: Seinen täglichen Weg von Heimfeld zur Bonifatiusschule in Wilhelmsburg legt er nämlich in einem schicken Zweisitzer zurück: einem Heinkel/Trojan.

Das Auto fällt auf, auch ohne Goldlack und Breitreifen. Der Trojan ist ein Kabinenroller. Nicht unähnlich der berühmten Isetta von BMW, aber mit genügend Unterschieden, um jeden Eigentümer mit den Augen rollen zu lassen, wenn sein Wagen mit einer Isetta verwechselt wird. Den Kabinenroller hat Bernhard Schnitter jetzt schon seit 15 Jahren. Er fährt ihn allerdings erst seit sieben Jahren. Die Zeit davor hat er damit zugebracht, seine Kabine zu restaurieren – von Grund auf. „Was ich erstanden hatte, war ein Wrack, das ich erst einmal komplett zerlegt habe. Danach habe ich viel von dem, was ich ab- und ausgebaut hatte, entsorgen müssen.“