Darmkrebsvorsorge: Optik-Konzern Olympus bringt ein neues Endoskopiegerät auf den Markt und unterstützt Harburger Kampagne.

Harburg. Wer die Europazentrale des japanischen Optik-Konzerns Olympus in der City Süd betritt, wird dort nicht etwa sofort mit einer Batterie hochmoderner Fotokameras konfrontiert. Blickfang ist ein Riesenposter mit der Evis Exera III. Dabei handelt es sich um eine brandneue Endoskopie-Plattform. "Durch Evis Exera III leistet Olympus einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen Krebs", sagt Frank Drewalowski, Geschäftsführer der Europa-Sparte Medizinische Systeme. Die neue Technologie erhöhe die gesellschaftliche Akzeptanz von Vorsorgeuntersuchungen, Ärzte hätten nun ein entscheidendes Werkzeug zur Früherkennung.

Eine gute Nachricht für die Initiatoren der Kampagne "1000 mutige Männer für Harburg". Die Hamburger Krebsgesellschaft und die Barmer GEK suchen bis Ende März nächsten Jahres möglichst viele Herren der Schöpfung ab 55 Jahren, die sich einer Darminspektion unterziehen. Dabei sollen Vorstufen von Tumoren aufgespürt und unschädlich gemacht werden.

Zu den sechs niedergelassenen Harburger Gastroenterologen, bei denen die Darmspiegelungen durchgeführt werden, gehört Dr. Michael Böse. Er arbeitet seit vielen Jahren mit Endoskopen von Olympus. "Sie ermöglichen eine hohe Treffsicherheit beim Auffinden von Polypen. Da sie Vorstufen von Krebstumoren sein können, ist ihre umgehende Entfernung für die Vorsorge so wichtig", sagt der Mediziner.

Inzwischen erwirtschaftet Olympus 60,2 Prozent seines europäischen Umsatzes, das sind 836,8 Millionen Euro, mit medizinischen Geräten. Damit ist der größte japanischen Arbeitgeber Hamburgs (1700 Mitarbeiter) globaler Marktführer in Sachen Endoskopie-Technik. Auf Konsumgüter wie Foto- und Videokameras entfallen gerade 27,4 Prozent des Umsatzes (380,4 Millionen Euro). Sicher auch ein Grund, warum Olympus sofort bereit war, sich in der Kampagne "1000 mutige Männer" zu engagieren.

"Von dem Projekt waren wir sofort begeistert, es passt perfekt zu Olympus", sagt Drewalowski, der zugleich Vorstandschef der Olympus-Europa-Stiftung ist. Sie unterstützt zum Beispiel neben der Felix-Burda-Stiftung, die sich deutschlandweit für die Darmkrebsprävention stark macht, allein in der Elbmetropole sechs soziale Projekte. "Vorsorgethemen spielen im Unternehmen generell eine große Rolle. Deshalb unterstützen wir diese lokale Aktion an unserem Standort Hamburg natürlich besonders gern", so Drewalowski.

Gerade erst erhielt Olympus den Hamburger Gesundheitspreis. Gewürdigt wurde dabei das beispielhafte betriebliche Gesundheitsmanagement des Unternehmens, vor allem aber die Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen im vergangenen Jahr. Dabei bot Olympus allen Mitarbeitern an, sich kostenlos beraten zu lassen und trug zudem die Kosten für eine privatärztliche Darmspiegelung.

"405 Mitarbeiter nahmen an Beratungsgesprächen teil, 257 unterzogen sich dann auch einer Darmspieglung", sagt Unternehmenssprecherin Franziska Jorke. Wie wichtig und wertvoll diese Aktion war, belegen vor allem die folgenden Zahlen: Bei 23 Olympus-Kollegen, von denen elf jünger als 50 Jahre sind, wurde ein Karzinom im Frühstadium gefunden. "Durch die frühzeitige Diagnose und umgehende Behandlung konnten alle Betroffenen vor weiterem Leid bewahrt werden", so Franziska Jorke.

Die Koloskopieaktion soll wegen dieser positiven Erfahrungen künftig alle fünf Jahre wiederholt werden und steht weiterhin allen Mitarbeitern offen. Ebenso wie zahlreiche weitere Angebote im beispielhaften Firmen-Projekt "Healthy-Living", von diversen Sportkursen über verschiedene Impfaktionen und ergonomisches Mobiliar bis zu speziellen Bio-Menüs in der Betriebskantine.

Auch in anderen Unternehmen ist in den vergangenen Jahren das Bewusstsein für die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen deutlich gewachsen. So verwundert es nicht, dass bereits ein Dutzend Firmen und Initiativen der Kampagne "1000 mutige Männer für Harburg" ihre Unterstützung zugesagt haben, darunter auch die Sparkasse Harburg-Buxtehude und das Stadtentwicklungsprojekt Channel Hamburg. Weil eines sicher ist: Nicht jeder Polyp wird zum Tumor. Aber jeder Tumor war mal ein Polyp.