“Kleines Fest am großen Teich“: Knapp 26 000 Menschen feiern an der Außenmühle. Der Veranstalter hatte allerdings mehr Besucher erwartet.

Harburg. Klein, aber im Großen und Ganzen ganz fein. So bewerteten die meisten Besucher am Wochenende das Außenmühlenfest in Harburg. Damit lagen sie ganz auf der Linie der Veranstalter, die das Motto ausgegeben hatten: "Kleines Fest am großen Teich".

"Ich besuche das Außenmühlenfest seit 20 Jahren und bin ein wenig verwundert, dass es jetzt so lütt geworden ist", sagte die Harburgerin Corinna Leutner, 52. "Aber eigentlich ist ja alles da, was man braucht auf einem Fest - Essen, Trinken, Musik und ein Kinderkarussell."

Weniger Besucher - das bestätigte die Harburger Polizei auf Anfrage des Hamburger Abendblattes. Hauptkommissar Uwe Rose, 56, gab eine Schätzung ab: "Am Freitag waren 8000 Besucher da, am Sonnabend 10 000 und am Sonntag noch einmal 8000." Insgesamt also 26 000 Menschen - 7000 weniger, als der Veranstalter Heiko Hornbacher erwartet hatte.

Wie bei allen bisherigen Außenmühlenfesten blieb es am Wochenende nicht immer ruhig am großen Teich. "Allein am Sonnabend musste die Polizei zwei Platzverweise ausstellen", sagte Hauptkommissar Uwe Rose. Der Grund: "Trunkenheit und Gefahrenabwehr".

Als es hell war, war das Außenmühlenfest "ein schönes Familienfest". Als es dunkler wurde, schlugen wenige jüngere Besucher über die Stränge. Unterm Strich aber war das Fest "friedlicher" als in den vielen Vorjahren.

Aus Polizeikreisen war zu hören, dass die Beamten Verständnis für den Veranstalter Hornbacher hätten. Hornbacher wollte das Festgelände umzäunen. Aber die Politik hatte sich im Vorjahr gegen diese Idee ausgesprochen - das Fest fiel deshalb aus. In diesem Jahr wurde ohne Zaun gefeiert. Deshalb kamen einige jüngere Besucher mit Flaschen auf den Festplatz. Ein Zaun sorge für mehr Ordnung, sagen Beamte in Harburg, und der Veranstalter müsse sein Geld ja wieder "hereinholen".

Zufrieden mit dem Geschäft war der Gastronom Jorge Egea, 38, Inhaber des Restaurants Patacón Pisao im Stadtteil Rotherbaum. Er kochte gemeinsam mit seiner Tochter Alicia, 9, eine köstliche Paella Valenciana - mit Scampi, Tintenfischen, Gambas und Muscheln. "Die Harburger haben meine Paella für fünf Euro pro Portion sehr gern gegessen", sagte der Spanier.

Die Preise beim Außenmühlenfest lagen unter den Preisen des Alstervergnügens in der Hamburger Innenstadt. In Harburg kostete ein Bier vom Fass (0,3 Liter) 2,50 Euro, eine Cola ebenso viel und ein Prosecco auf Eis gleichen Inhaltes vier Euro. Beim Alstervergnügen kostet ein Bier vom Fass in der Regel drei Euro.

Schön am Außenmühlenfest sei der Auftritt vieler Harburgerinnen und Harburger gewesen, sagten viele Besucher. So gingen die "Ha Mu Da's", die "Rainbow Dance Kids" und die "Flying Taps" vom Tanz Turnier Club Harburg im Harburger Turnerbund von 1865 am Sonntag auf die große Bühne. Weniger schön hingegen sei gewesen, dass das Feuerwerk am Sonnabend schon um 21.30 Uhr anfing. Grund war der Fledermausschutz.