Blumendiebe schleichen sich nachts in einen Garten und beschneiden Hortensienbüsche. Polizei warnt vor dem Rauchen von Ziersträuchern.

Toppenstedt. Die Beamten der Polizei Salzhausen ermitteln zurzeit in einem kuriosen Diebstahlsfall. Unbekannte haben sich in der Nacht auf Dienstag vergangener Woche in einen privaten Garten an der Alten Lüneburger Straße geschlichen. Sie beschnitten zehn Hortensienbüsche und gingen dabei so dilettantisch vor, dass die Pflanzen im kommenden Jahr vermutlich nicht wieder blühen werden. Ihre Ernte nahmen die Diebe mit.

"Den Hintergrund der Tat vermuten die Ermittler in drogenaffinen Kreisen", sagt Polizeisprecher Jan Krüger. "Dort kursiert nämlich das Gerücht, dass das Rauchen der getrockneten Pflanzenteile eine euphorisierende Wirkung haben soll." Ein Rauscheffekt sei jedoch wissenschaftlich nicht belegt. Krüger: "Tatsache ist, dass durch das Verbrennen der getrockneten Hortensienteile chemische Substanzen freigesetzt werden, unter anderem hochgiftige Blausäureverbindungen."

Bei den Konsumenten seien akute Vergiftungserscheinungen wahrscheinlich, so Krüger weiter. "Sie können erst zu Halluzinationen, dann zu Erstickungszuständen und schließlich sogar zum Tod führen." Daher warnt der Sprecher der Polizeiinspektion Harburg die Diebe eindringlich vor dem Inhalieren des Rauchs der verbrannten Pflanzenteile. Zeugen ihrer nächtlichen Erntearbeiten werden um Hinweise unter der Telefonnummer 04172/90 05 80 gebeten.