Rund 120 Kinder aus dem Landkreis Harburg pilgerten zum achten Kinderkirchentag nach Maschen und flechteten für die Freundschaft.

Maschen. Am Wochenende bleibt die Grundschule Maschen am Schulkamp 11 eigentlich geschlossen. Doch am Sonnabend herrschte reges Treiben in der Schule und auf dem Schulgelände: Rund 120 Kinder aus dem Landkreis Harburg und 30 jugendliche und erwachsene Betreuer pilgerten zum achten Kinderkirchentag nach Maschen. Die meisten Kinder besuchen die erste bis fünfte Klasse. Viele kamen aus Maschen und Horst, auch Kinder aus Neu Wulmstorf, dem Rosengarten, Buchholz, Tostedt, Handeloh und Heidenau waren in die Grundschule gekommen. Alle trugen Namensschilder um den Hals mit der Aufschrift "Kikitag" - der Abkürzung für den Kinderkirchentag.

Eingeladen zu dem großen Treffen hatte die Evangelische Jugend im Kirchenkreis Hittfeld. Auch Hauptamtliche aus vier Kirchengemeinden und der Kirchenkreisjugendwart Holger Kuk hatten im Vorfeld viel Arbeit gehabt.

"Freunde fürs Leben - unterwegs mit den Jüngern Jesu" hieß das Motto des Kinderkirchentages. Er begann in der Turnhalle mit einem Theaterstück, das Konfirmandinnen von St. Paulus und St. Johannis in Buchholz einstudiert hatten. Sie zeigten Szenen aus dem Leben Jesu und seiner Jünger.

"Es ist toll für die Kinder und Jugendlichen, in einer so großen Gruppe zusammen zu sein und miteinander zu spielen", sagte die Diakonin der Kirchengemeinde Maschen, Martina Wülbern, 45. "Die Kinder lernen, dass der Glaube etwas mit ihrem Leben zu tun hat. Auch unter den Jüngern Jesu gab es Streit darum, wer der beste ist. Das gibt es ja auch unter uns Menschen."

"Die Annikas" ziehen die Fäden beim 8. Kinderkirchentag

In mehreren Workshops konnten die Kinder zusammen basteln und spielen. Besonders beliebt war der Workshop "Freundschaftsbänder flechten", den Annika Nordhausen, 14, und Annika Kragge, 14, leiteten. In anderen Workshops stellten die Kinder Freundschaftsbücher her, machten Freundschaftsfotos und bastelten Drachen.

Die meisten Kinder waren am Sonnabend ganz mit dem Basteln und Spielen beschäftigt und dachten dabei nicht an Jesus und Gott. "Wie haltet ihr selbst es sonst mit dem Glauben und mit der Kirche?", fragte das Hamburger Abendblatt die jungen Teilnehmer des Kinderkirchentages.

"Ich glaube nicht so daran", sagte Sophie, acht, aus Maschen. "Aber meine Lehrerin in der Schule sagt, das gab es wirklich früher. Ich war schon mal Weihnachten und Ostern in der Kirche."

Timon, neun, hatte von Sophie einen Anruf bekommen und war dann zum Kinderkirchentag mitgekommen. "Ich glaube nicht so wirklich an Gott", sagte der junge Maschener, "in die Kirche gehe ich nicht."

Sina, zwölf, spielte in der Theatergruppe eine Wache, einen Gelähmten und einen Jünger. Sie fängt nächstes Jahr mit dem Konfirmationsunterricht in St. Johannis in Buchholz an. "Als wir noch neben Oma in Hanstedt gewohnt haben, waren wir fast jeden Sonntag in der Kirche", sagte die Siebtklässlerin. "Jetzt habe ich nicht mehr so viel Zeit, weil ich fechte, reite, schwimme und Trampolin springe." Ob sie an Gott glaube? "Es geht so."

Rebecca, zwölf, aus Buchholz spielte im Theaterstück den Jünger Andreas. "Wir gehen nicht so oft in die Kirche, aber ich glaube schon an Gott", sagte die Siebtklässlerin. Nächstes Jahr wird sie den Konfirmationsunterricht in St. Johannis besuchen, zu Weihnachten und Ostern geht sie in die Kirche.

Und wie hält es die Workshop-Leiterin Annika Kragge, 14, mit dem Glauben? "Ich bin in der St. Johannis-Kirchengemeinde konfirmiert worden", sagte die Buchholzerin. "Es gibt Momente, da glaube ich echt daran, und es gibt Momente, da fällt es schwer zu glauben, weil es ja etwas ist, was man nicht sehen kann." Wenn sie "Zeit und Lust" hat, geht Annika sonntags in die Kirche. "Es macht schon Spaß, unserem Pastor zuzuhören."