Mammutherden, Urpferde, Riesenhirsche, Wollnashörner, Bären und Schneehasen bevölkerten einst die Landschaft an der Elbe.

Harburg. Nord- und Ostsee existierten nicht. Nordeuropa war bis zur Höhe von Lübeck massiv mit Eis bedeckt. Dauerfrost, der noch heute Erdboden Sibiriens steinhart zusammenhält, lässt ahnen, wie es vor mehr als 10.000 Jahren in der heutigen Hamburger Region ausgesehen haben mag. Mammutherden, Ur-Pferde, Riesenhirsche, Wollnashörner, Bären und nicht zuletzt Schneehasen fanden ausreichend Nahrung, wenn es im Sommer warm wurde und der Frost aus dem Boden wich. Aber auch der Mensch, Typ Neandertaler, hat mit Steinwerkzeugen zum Teil künstlerische Spuren hinterlassen, die bereits mehr als 30 000 Jahre alt sind. Scharfe Waffen hatte er zur Hand. Dr. Michael Merkel, Kurator der Sonderausstellung "Eiszeit in Hamburg", die vom Archäologischen Museum Hamburg vom 30. September bis zum 26. Februar kommenden Jahres in den Räumen des Stadtmuseums Harburg/Helms-Museum, Museumsplatz 2, präsentiert wird, sprüht vor Begeisterung, wenn er archäologische Funde vorstellt und über die Techniken unserer Vorfahren berichtet. "Die Steinklingen schnitten superscharf", sagt er, "das Skalpell eines Chirurgen ist heute dagegen wie eine Säge".

Begeisterung soll sich auch bei den Besuchern der Ausstellung einstellen. Alles ist dafür getan, dass nicht nur Erwachsene sondern auch Kinder viel über die Eis- und Steinzeit erfahren. Museumspädagogin Yvonne Krause veranstaltet beispielsweise jeden ersten Sonnabend im Monat, Beginn ist am 1. Oktober, 14 bis 15.30 Uhr, im Eiszeitatelier den "Mammut-Samstag" für Kinder ab sechs Jahre. Anmeldung erforderlich unter der Telefonnummer 040/42871-2497. Unter der Telefonnummer können Kinder auch zum "Eiszeitkino" - gezeigt wird der Film "Ice Age" - angemeldet werden. Unter www.archaeologisches-museum-hamburg.de sind im Internet alle Punkte des Begleitprogramms zu finden. So gibt es jeden Sonntag von 14 bis 15 Uhr Sonntagsführungen. Und von 14 bis 16.30 Uhr stehen Mitmachaktionen für Kinder von 8 bis 14 Jahren auf dem Programm. Jeder erste Mittwoch im Monat, Beginn 5. Oktober, 15 bis 16 Uhr, ist der Tag für Großeltern und ihre Enkel. In der Ausstellung sind nach Terminabstimmung auch Kindergeburtstagsfeiern möglich.

Zu bestaunen sind eine Vielzahl nach Knochenfunden rekonstruierte Tiere, darunter ein gut vier Meter hohes Mammut und ein Jungtier. In Harburg sind zahlreiche Tierknochen beim Kiesabbau im heutigen Neuländer Baggersee gefunden worden.