Es ist wenig überraschend, was in dem Gutachten zum Zustand der Häuser im Winsener Albert-Schweitzer-Viertel steht.

Heizungsanlagen aus den 70er-Jahren, brüchige Wasserleitungen und Schimmel in den Wohnungen. Dass die Mängelliste jetzt schwarz auf weiß vorliegt, könnte Bewegung in den seit Jahren andauernden Sanierungsstreit zwischen Eigentümer, Stadt und Politik bringen. Doch so recht will niemand daran glauben.

Das ist schade, für die Bewohner und für die Stadt. Denn die heruntergekommenen Häuser sind ein Schandfleck, umgeben von Einfamilien- und Reihenhäuser. Das mag als Integration gedacht gewesen sein, doch der Gegensatz betont das Problem vielmehr. Die Wohnblocks werfen ein schlechtes Licht auf ihre Bewohner. Diese Menschen werden mit den Häusern in Verbindung gebracht. Der für den Zustand hauptverantwortliche Eigentümer bleibt im Verborgenen.

Mit seinen vagen Versprechungen sollte sich die Stadt nicht abspeisen lassen. Es gibt bereits einen Quartiersmanager, die Siedlung soll im Programm Soziale Stadt verschönert werden. Die Menschen, die sich hier einsetzen brauchen Unterstützung. Deshalb muss es zu der anstehenden Sanierung klare Fristen geben, die schriftlich vereinbart werden. Denn Eigentum verpflichtet. Capricornus wusste beim Kauf um den Zustand der Häuser. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse werden auch für den Eigentümer wenig überraschend sein.