Mit Jürgen Kempf und Manfred Karthoff gehen zwei Macher von Bord, die das Bild der FDP in den letzten Jahrzehnten geprägt haben.

Aber wer sich einer Wahl stellt, muss immer damit rechnen, dass er diese Wahl verliert. Das ist Politik. An dieser Stelle bleibt aber gerade in Neu Wulmstorf ein fader Nachgeschmack. Wenn denn die falsche Platzierung auf dem Wahlzettel Manfred Karthoff das Kreistagsmandat gekostet haben sollte, sei die Frage erlaubt, wie so etwas passieren kann. Immerhin ist eine Kandidatenliste ein Dokument, das von mehreren Parteimitgliedern, so auch vom Kreischef, unterzeichnet werden muss. Da verwundert es, dass keiner der Unterzeichnenden gesehen haben will, dass die Liste falsch war.

Wenn die FDP auf Kreisebene jetzt nicht in der Belanglosigkeit verschwinden will, muss sie schnell agieren. Viel Zeit haben Fraktion und Kreisverband nicht, um sich zu fangen. Jetzt laufen die Sondierungsgespräche für den neuen Kreistag. Jetzt sind die großen Fraktionen auf der Suche nach möglichen kleinen Partnern, damit alte Machtverhältnisse geändert oder wiederhergestellt werden.

Jetzt muss die liberale Drei-Sitze-Fraktion darüber beraten und abstimmen, in welche Richtung und mit welchen politischen Partnern sie zukünftig gehen will. Bleibt sie alleine, könnte sie zum Beispiel ihren Sitz im wichtigsten Ausschuss des Kreistages verlieren, dem Kreisausschuss. Und auch einige Aufsichtsratssitze könnten an den Liberalen vorbei besetzt werden.