Ab Dezember übernehmen die Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE) die Regie. Dann verkehren “erixx“-Züge auf der Strecke Buchholz-Hannover.

Buchholz/Soltau. Wenn ab Dezember die "Heidebahn" und die Züge der "Amerikalinie" für die nächsten acht Jahre unter Regie der Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE) verkehren, dann gibt es einen neuen gemeinsamen Namen: Auf der Nord-Süd-Linie von Buchholz über Schneverdingen und Soltau nach Hannover wie auch auf der Ost-West-Trasse Uelzen-Bremen sind dann "erixx"-Züge unterwegs.

Wie Unternehmenssprecher am Montagabend in Soltau offiziell enthüllten, erhält die Heidekreuzbahn vom nächsten Fahrplanwechsel an nicht nur neue Fahrzeuge, sondern auch eine moderne Bezeichnung. Diese ist das Resultat eines Ideenwettbewerbes, zu dem die OHE aufgerufen hatten.

"Die Resonanz war groß, viele tolle Ideen waren dabei", freut sich OHE-Vorstandssprecher Wolfgang Birlin. 355 Einsendungen wurden geprüft - der "Heidschnucken-Express" fiel dabei ebenso durchs Rost wie "Heidschnuckel", "Blueberry Rail" oder "via erice".

An der Auswahl beteiligt war auch der Heidekreis-Landrat Manfred Ostermann. Die botanische Hauptattraktion der Region war es letztlich, die dem aufgefrischten Fortbewegungsmittel künftig zum neuen Namen verhilft. Aus der typischen Heidepflanze "Erika" hatte der 26 Jahre alte Daniel Benke aus Vögelsen bei Lüneburg den Namen "erixx" abgeleitet, ergänzt wird der neue Name durch den Zusatz "Der Heidesprinter" - ein Vorschlag, der von mehreren Teilnehmern kam.

+++ Heidebahn behält alle ihre Haltestellen +++

Das doppelte "x" soll das Heidekreuz - die Kreuzung der beiden Linien am Soltauer Bahnhof - und die Dynamik der neuen Fahrzeuge symbolisieren. Konsequent benennen die OHE auch ihre neue Tochtergesellschaft von "Heidekreuzbahn GmbH" in "erixx GmbH" um, wie Birlin ankündigt.

Die Entscheidung stehe für die "regionale Verbundenheit" erklärt er. "Wir sind schnell, zuverlässig, pünktlich" - dafür stehe der Zusatz "Heidesprinter". Um das ehrgeizige Ziel einer zügigen und bequemen Beförderung der Fahrgäste zu realisieren, sind 27 neue Züge des Typs "Lint 41" beim Hersteller Alstom in Salzgitter bestellt und 20 davon schon ausgeliefert worden - gegenwärtig läuft die Schulung der Mitarbeiter.

Wenn "erixx" dann pünktlich zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember die bisher von der Deutschen Bahn (DB) bedienten Strecken zwischen Buchholz, Hannover, Uelzen und Bremen übernimmt, dann soll in der Heide ein neues Bahnzeitalter beginnen.

Für die nächsten acht Jahre haben die Osthannoverschen Eisenbahnen den Zuschlag für den Betrieb der Strecken bekommen. Maßgeblich am Neustart beteiligt sollen die neuen Züge sein, die aus dem Fuhrpark der niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) stammen und in ihrer blau-weiß-gelben Lackierung den Pendants von Metronom, EVB und anderen Bahnbetreibern im Lande entsprechen.

Mit "Dynamik durch die Heide fahren" sollen die neuen Triebwagen, wünscht sich Landrat Ostermann, er erhofft sich ab Dezember einen "modernen Zug, der wirklich sprintet". Die Namenswahl gehe bewusst weg von der "Heidebahn" - das sei "ein in die Jahre gekommener Begriff".

Um die gewünschte Dynamik zu erreichen, verfügt der "Leichte Innovative Nahverkehrstriebwagen" (Lint) über einen dieselmechanischen Antrieb mit zwei Mal 335 Kilowatt. Die Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern kann zwischen Buchholz und Soltau von Anfang an gefahren werden, sagt der derzeitige Projekt- und künftige "erixx"-Betriebsleiter Johann Ubben.

Verbesserte durchgehende Verbindungen und Reisezeitverkürzungen, zum Beispiel um elf Minuten zwischen Buchholz und Soltau, sollen die Attraktivität im Regionalverkehr stärken. Bis Ende 2011 werden auf dem 46 Kilometer langen Abschnitt von Buchholz bis Soltau zudem Bahnhöfe und -übergänge modernisiert.

Die neuen Lint-Züge sind 42 Meter lang und bieten 129 Sitzplätze, 121 in der zweiten und acht in der ersten Klasse. Neben der höheren Geschwindigkeit sprechen laut Johann Ubben der barrierefreie Zugang für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen sowie der verbesserte Komfort inklusive leistungsfähigerer Klimatisierung für den neuen Bahntyp. Außerdem könne man durch die großen Panoramafenster "so richtig gut die Heide sehen".