Immobiliennachfrage vor allem von jungen Familien aus Hamburg steigt, sagen Makler.

Buchholz. Die Nachfrage nach Immobilien in den Kleinstädten im Hamburger Umland steigt wieder. Junge Familien, aber auch gutsituierte Senioren entscheiden sich immer öfter für eine bezahlbare Immobilie im Grünen. Zu den Gewinnern dieser Entwicklung zählt laut dem Immobilien-Kompass der Zeitschrift Capital auch Buchholz.

"Wir merken extrem, dass die Nachfrage seit vergangenem Jahr wieder ansteigt", bestätigt Jan Mettenbrink, Geschäftsführer von Maison Immobilien in Buchholz. Vier bis sechs Monate dauere es seitdem im Durchschnitt, ein Haus oder eine Wohnung in Buchholz zu verkaufen - zuvor waren es noch acht Monate gewesen. "Was gut ist, wird auch verkauft. Wer aber ganz klare Vorstellungen von seiner Traumimmobilie hat, bekommt inzwischen Schwierigkeiten bei der Suche", sagt der Makler.

Mettenbrink sieht den Ursprung dieser Entwicklung in der Finanzmarktkrise. Hatte diese zuerst in eine Art "Schockstarre" ausgelöst, entschieden sich nun umso mehr Menschen für eine eigene Immobilie als sichere Anlage. Also alles wie zuvor? "Nein", sagt Mettenbrink. "Die Kunden kommen heute viel besser vorbereitet zu uns." Wer in Buchholz auf die Suche gehe, sei bereits entschlossen zu kaufen.

Dass die Käufer vor allem junge Familien - häufig Zuzügler aus Hamburg - sind, ist keine Überraschung. Sie überzeugt nicht nur, dass Häuser in der Heidestadt deutlich günstiger als in der Hansestadt sind. Für Buchholz spreche auch die gute Infrastruktur mit allen Schularten - darunter Gymnasien, Realschulen, Gesamtschule, Förderschulen und gut erreichbare Privatschulen -, viele Freizeitangebote von Vereinen und eine ideale Anbindung an Hamburg, sagt Mettenbrinck. "Viele Berufstätige wollen auch Bremen oder Hannover schnell erreichen können", sagt der Makler.

Die Familien fragen vor allem nach Einfamilienhäusern mit Garten und etwa 120 Quadratmeter Wohnfläche im mittleren Preissegment bis 300 000 Euro. Auch Doppelhäuser bis 240 000 Euro gingen "sehr gut", Reihenhäuser bis 180 000 Euro nur noch "ganz gut". Entscheidender, ob es sich um ein gebrauchtes Haus oder einen Neubau handele, ist die Lage.

"Steinbeck hat einen sehr gut Ruf, dort wollen viele Familien wohnen", sagt Mettenbrink. Auch Immobilien in Holm-Seppensen seien sehr begehrt. Weniger gefragt seien dagegen kleine Orte wie Trelde. Dort müssten die Käufer zu viele Abstriche bei der Infrastruktur machen. Laut Capital kostet ein Eigenheim in Holm-Seppensen zwischen 180 000 Euro und 450 000 Euro, in Sprötze gibt es bereits Angebote ab 160 000 Euro. Beide Standorte bewertet die Zeitschrift mit der vierthöchsten Stufe - Stufe fünf bedeutet "sehr attraktives Investment". Buchholz und Steinbeck bekommen immerhin Stufe drei.

Neben den Familien gebe es eine neue große Gruppe, die vermehrt in Buchholz Eigentum kaufen wolle, sagt Jan Mettenbrink. "Viele Best Ager suchen nach hochwertigen Eigentumswohnungen im Zentrum." Diese Immobilien kosteten etwa 3000 Euro pro Quadratmeter. Viele der älteren Käufer seien aus dem Landkreis Harburg und wollten sich nun mit einer zentral gelegenen Wohnung verkleinern.