Das Bundesumweltministerium hat seine Zusage gegeben, die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts mit 44.200 Euro zu fördern.

Winsen. Das Thema Klimaschutz geistert bereits seit vier Jahren durch die Sitzungen von Winsens Verwaltung und Politik. Jetzt kommt neuer Wind in den Prozess: Das Bundesumweltministerium hat seine Zusage gegeben, die Erstellung eines kommunalen Klimaschutzkonzepts mit 44 200 Euro zu fördern. Die restlichen knapp 24 000 Euro muss die Stadt aus der eigenen Haushaltskasse zahlen - wenn das Papier, das neben einer fortschreibbaren Energie- und CO2-Bilanz auch konkrete Projektvorschläge enthalten soll, tatsächlich erstellt wird.

Das Konzept für Winsen könnte von der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG) aus Hannover erstellt werden. Die Firma war von der Verwaltung angefragt worden. Sie berechnet für ihre Arbeit zwei Euro pro Einwohner, die veranschlagten Kosten betragen somit 68 000 Euro. 65 Prozent werden nun vom Bund gefördert, der damit die maximale Förderquote bewilligt hat. Der Antrag wurde im März dieses Jahres eingereicht.

Das Förderprogramm des Bundes richtet sich an Kommunen, betrifft aber zugleich soziale und kulturelle Einrichtungen. Es wurde vor dem Hintergrund dese Integrierte Energie- und Klimaschutzprogramms eingerichtet, das zum Ziel hat, die Treibhaugasemissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu reduzieren. "Den Städten und Gemeinden kommt beim Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung eine Schlüsselfunktion zu", sagt Riech. "Denn durch Wohnen, Industrie und Gewerbe, Verkehr und Freizeit wird auf kommunaler Ebene ein Großteil der Treibhausgase erzeugt." Das Konzept soll Ideen aufzeigen, wie alle Akteure einer Stadt Energie sparen und den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß verringern können.

Schon jetzt gibt es ein Klimaschutzprogramm in Winsen. Seit 2008 fördert die Stadt energiesparendes Bauen. Aus dem Programm wurden bisher unter anderem folgende Punkte umgesetzt: die energetische Sanierung der Schulen, Fotovoltaikanlagen auf städtischen Dächern, ein Radwegeverkehrskonzept, Elektroautos für den Bauhof und ein Car-Sharing-Angebot.

Das neue Konzept sei als "Zusammenführung, Weiterentwicklung und Ergänzung" gedacht, sagt Christian Riech und zählt die Vorteile auf, die ein Klimaschutzkonzept für die Stadt habe: "Es stärkt Winsen als attraktiven Wohn- und Wirtschaftsraum, unterstützt die Standortpolitik und liefert eine dauerhafte Strategie zum Klimaschutz sowie konkrete Maßnahmen und Projekte zur Umsetzung."

Ein solches Konzept zu erstellen, wie es zurzeit zum Beispiel auch in der Stadt Buchholz geschieht, dauert laut NLG ein Jahr. Die Verwaltung rechnet somit schon bis Ende 2012 mit einem Ergebnis.