Ausstellung “Verfassungsschutz gegen Extremismus - Demokratie schützen vor Rechts- und Linksextremismus“ soll Schüler aufklären.

Tostedt. "Wir eröffnen hier eine Ausstellung, die zeigen will, mit welchen Methoden Rechtsextremisten als moderne Rattenfänger danach trachten, vor allem unsere Kinder zu verführen" sagte Dr. Stephan Walter, Leiter der Niedersächsischen Extremismus-Informationsstelle (kurz "NEIS") am Donnerstagabend in der Tostedter Schützenhalle.Dort begann die Wanderausstellung "Verfassungsschutz gegen Extremismus - Demokratie schützen vor Rechts- und Linksextremismus", die in den kommenden Wochen von 28 Tostedter Schulklassen besucht wird. Sie soll den Schülern aller vier weiterführenden Schulen in Tostedt einen Überblick über die aktuellen Erscheinungsformen des Rechts- und Linksextremismus verschaffen.

Dafür wurden im Schützenhaus viele illustrierte Stellwände und zwei Musixboxen aufgestellt. Neben Hintergrundinformationen zu extremistischen Gruppierungen und ihren Symbolen soll über das rechtsradikale Liedgut der Blick des Besuchers für die aktuellen Handlungsmethoden moderner Rechtsradikaler geschärft werden.

"Tostedt ist bekannt für seine rechtsradikalen Umtriebe" erklärt Samtgemeinde Bürgermeister Dirk Bostelmann. Als Nazi-Hochburg werde der Ort sogar häufig beschimpft.

Um dieser Situation entgegenzuwirken seien derartige Informations- und Präventionsveranstaltungen besonders wichtig. "Die Ausstellung richtet sich vor allem auch an diejenigen, die sich beim Thema Extremismus immer vornehm zurückhalten. Sie sollen sich mit Argumenten dagegen wehren können" erklärt Ulrich Grass, Sprecher des Forums für Zivilcourage.

Dr. Stephan Walter von NEIS liegt die Aufklärung besonders am Herzen. Er will deutlich machen, dass Rechtsextremisten nicht nur kriegsverherrlichenden alten Männer sind, sondern es eine rechtsextremistische Jugendszene gibt. Mit eigenen Symbolen und eigener Sprache. Das Internet sei das Hauptrekrutierungsfeld für rechtsextremistischen Nachwuchs. Dass nicht jeder Widerstand gegen Rechts demokratisch ist, zeigt der Ausstellungsteil, der linken Extremismus thematisiert.