Raser müssen aufpassen. Der Landkreis Harburg setzt eine neue mobile Messanlage auf den Autobahnen im Kreisgebiet ein.

Winsen. Raser müssen aufpassen. Der Landkreis Harburg setzt eine neue mobile Messanlage auf den Autobahnen auf Kreisgebiet ein. Die Anlage wird, immer in Abstimmung mit der zuständigen Autobahnpolizei an Autobahnbrücken installiert. Gemessen wird an den Abschnitten der Autobahnen 1,7,39 und an der A 261, an denen Geschwindigkeitsbegrenzungen angeordnet sind, um die Unfallgefahr zu reduzieren.

"Wir können alle Verkehrsteilnehmer nur bitten, sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten", sagt Kreishaus-Sprecher Georg Krümpelmann. Geschwindigkeitsübertretungen werden mit Bußgeldern und je nach Geschwindigkeit auch mit Punkten in Flensburg oder sogar Fahrverbot geahndet. Krümpelmann verweist in diesem Zusammenhang auf die besondere Autobahndichte im Landkreis Harburg und die hohe Zahl an Verkehrsunfällen, "die in vielen Fällen auch durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht werden. Zu schnelles Fahren ist also kein Kavaliersdelikt, und wir hoffen deshalb, dass unsere Tempomessungen zu einer angepassten Fahrweise der Autofahrer und damit zu mehr Sicherheit auf den Straße beziehungsweise den Autobahnen beitragen", sagt Georg Krümpelmann. Schon jetzt, seit Ende Juni ist die neue Anlage in Betrieb, zeigten die Messungen, dass teilweise in "unverant-

wortlicher Weise auf das Gaspedal gedrückt" werde. Krümpelmann: "Obwohl beispielsweise das Tempolimit 120 gilt, und Schilder auch vor Staugefahren warnen, sind Geschwindigkeiten von 170, 180 Stundenkilometern und mehr keine Seltenheit. Einige Autofahrer glauben sogar, weit über 200 Stundenkilometer fahren zu müssen." Der Landkreis setzt mit seiner neuen Messtechnik auf Abschreckung. Autofahrer, die entweder damit rechnen müssten, geblitzt zu werden, oder sogar schon mal empfindliche Bußgelder zahlen beziehungsweise gar ihren Führerschein abgeben mussten, führen langsamer. Das zeige die Erfahrung. Auch wenn Geschwindigkeitskontrollen von manchen Autofahrern als "Abzocke" empfunden würden, hätten die Kontrollen nichts damit zu tun. Auch wenn durch die Kameras Geld in die öffentliche Kasse fließe, "wir gehen derzeit von einem hohen sechsstelligen Betrag aus", so Krümpelmann, seien die Kosten, die durch Unfälle für die öffentliche Hand entstünden immens hoch. Krümpelmann: "Die Bußgelder sind kein Wegzoll, sondern Ahndungen für verkehrswidriges Verhalten, das jeder Einzelne zu verantworten hat. Rettungsdienste und Feuerwehren sind immer öfter auf unseren Autobahnen im Einsatz und benötigen dafür entsprechendes Personal, Fahrzeuge und Spezialausrüstung, und dies wird über Steuern finanziert."