Obwohl die Umweltbelastungen sehr hoch und damit das Lebensumfeld in Moorburg ungünstig ist, hat der Stadtteil alles, was sich andere Quartiere im Hamburger Süden wünschen

Viele junge Familien, oftmals mit akademischem Hintergrund, sind in den vergangenen Jahren hierher gezogen. Sie wollen sich den Traum vom halbwegs ruhigen Leben in der Stadt mit Haus und Garten erfüllen - in Moorburg sind die Mieten für die Saga-Gebäude erschwinglich.

Klar, dass solche Einwohner, die über den Tellerrand hinaus schauen, sich dagegen wehren, dass man sie aus ihrem Paradies vertreiben will. Geradezu zynisch ist es, dass immer Moorburg als Standort für Problemprojekte herhalten muss. Wieso wird nicht die Idee der Mitglieder des "Runden Tisches" aufgegriffen, die einen Wissenspark sowie Standorte für innovative Wohnprojekte, die hier gebraucht werden, vorschlagen? Es muss Schluss mit dem achten Bezirk sein. Moorburg muss raus aus der Hafenentwicklung.

Es kann hier nicht immer um die gleiche Leier vom unendlichen Wachstumspotenzial des Hafens und um die Begehrlichkeiten der Wirtschaft gehen. Hier leben Menschen und deren Interessen müssen ernst genommen werden. Das muss die Ortspolitik ihren Vertretern in der Bürgerschaft klar machen. Wer auf dieser Ebene trotz erheblicher Proteste einen Schlickberg in Moorburg durchwinkt, kann nicht ernsthaft gleichzeitig Hamburg als Umwelthauptstadt repräsentieren. Egal, ob er nun in Harburg oder Bergedorf lebt.