Drei Landwirte aus der Gemeinde Wenzendorf planen den Bau einer Biogasanlage in Wennerstorf.

Wenzendorf. Nach Informationen der Harburger Rundschau soll es sich um eine 500 Kilowatt-Anlage handeln. Für Biogasanlagen in der Größe müssen die Betreiber einen Bauantrag bei der Gemeinde stellen. Die Biogasanlage fällt unter privilegierte Bauvorhaben im Außenbereich. Eine Anlage in dieser Größe benötigt rund 200 Hektar Mais. Diese Menge lässt sich um etwa 30 bis 40 Hektar reduzieren, wenn die Betreiber zusätzlich Gülle zur Energieumwandlung nutzen.

Jetzt hat der Wenzendorfer Bürgermeister Manfred Cohrs von der Wählergemeinschaft Wenzendorf (WGW) das Thema Biogas in Wennerstorf auf die Tagesordnung des nicht öffentlich tagenden Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wenzendorf gesetzt.

Diese Verfahrensweise stößt bei der Bürgerinitiative Wennerstorf gegen Logistikwahn auf Unverständnis. Sie hatte sich vor einigen Jahren gegründet, um zu verhindern, dass im Wennerstorfer Gewerbegebiet sich ausschließlich Logistiker ansiedeln. Manfred Thiel, Mitglied der Bürgerinitiative, sagt: "Wie schon in der Vergangenheit wird von unserem Bürgermeister Manfred Cohrs Politik hinter verschlossenen Türen gemacht. Bürgerbeteiligung ist ihm bekanntlich fremd." Aber auch ratsintern wundern sich einige Mandatsträger darüber, dass ein solches Projekt im Vorwege nicht öffentlich diskutiert wird.

Dem hält Bürgermeister Cohrs entgegen: "Ich als Bürgermeister habe Bauanträge grundsätzlich als vertraulich zu behandeln. Es sei denn, der Bauherr entbindet mich von dieser Vertraulichkeit. Ich habe die drei Landwirte gebeten, im öffentlichen Teil der Sitzung über ihr Vorhaben, das sich im Übrigen für mich sehr vernünftig anhört, zu informieren." Die öffentliche Sitzung des Gemeinderates Wenzendorf im Gemeindehaus beginnt heute um 19.30 Uhr.