Zweitsonnigster und zweitwärmster April seit Beginn der Messungen

Harburg. Das schon betagte Hoch "Uta" über Polen und Skandinavien sorgt mit warmen südlichen bis südöstlichen Winden für ein sonnig-wonnig und sommerlich warmes Maiwochenende. An diesem Wochenende klettern die Temperatur von 21 bis auf 25 Grad. Damit steht einem ausdehnten Bade- und/oder Grillspaß nichts mehr im Wege. Allerdings bleiben die Nächte mit 3 bis 5 Grad weiterhin recht frisch. Voraussichtlich bis zum Dienstag kann sich der "Maisommer" halten. Ob uns dann eine Gewitterfront aus Südwesten eine kalte Dusche beschert, ist noch sehr ungewiss. Jedenfalls kommt es auch dann nicht zu der von der Vegetation benötigten flächenhaften Überregnung.

Hintergrund der nun schon fast drei Monate anhaltenden Trockenperiode sind persitente, das heißt sich immer wieder regenerierende Hochdruckgebiete über West- und Mitteleuropa. In ihrer stabilen Lage blockieren sie die auf Mitteleuropa gerichteten feuchten Atlantikwinde, die sich ihren Weg nach Osten jetzt über Nordskandinavien und/oder das Mittelmeer suchen müssen. Eine grundlegende Umstellung dieser, mit Ausnahme lokaler Gewitterschauer, zur Dürre neigenden Großwetterlage, ist nicht in Sicht.

Im April ließ der Frühling, um mit Eduard Mörike zu sprechen, sein blaues Band wahrlich durch die Lüfte flattern. Rund 240 Stunden lachte die Aprilsonne im Kreis Harburg oder 50 bis 60 Prozent länger als üblich. Damit zog dieser April mit dem zweitsonnigsten 2007 gleich. Unangefochten den ersten Platz auf der ewigen Bestenliste beansprucht April 2009 mit sagenhaften 290 Stunden. Wie schon im März blieben auch im April die Regenfälle weitgehend aus. Nur 12 bis 15 Liter pro Quadratmeter (20 bis 30 Prozent des Solls) kamen im Kreisgebiet zusammen.

So mussten die Landwirte auf sandigen Böden ihre Beregnungskanonen schon ungewöhnlich früh in Stellung bringen. Grund für die anhaltende Trockenheit war das fast völlige Fehlen der Nord- und Nordwest-Wetterlagen, mit ihren apriltypischen Regen-, Schnee- und Graupelschauern. Stattdessen sorgte subtropische Warmluft am Osterwochenende für den Ausbruch des "Aprilsommers" und damit das sonnigste und wärmste Osterfest im Kreis Harburg jemals. Temperaturen bis 24 Grad am Karsamstag drückten das Monatsmittel auf 4,6 Grad über normal, womit wir nach 2009 (Abweichung plus 5,2 Grad) und vor 2007 (plus 4,1 Grad) den zweitwärmsten April seit Beginn der Messungen erlebten. Vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung bemerkenswert: Die drei wärmsten Aprilmonate traten auch in unserer Region innerhalb der letzten fünf Jahre auf.