Vieles an dieser Welle erinnert an die Schweinerippe, die vor eineinhalb Jahren daran erinnerte, dass Händewaschen eine gute Sache ist, wenn man gesund bleiben will.

Diesmal müssen wir uns nicht nur vor niesenden Mitmenschen hüten. Sondern wir fragen uns auch bei jedem Bissen, was wir eigentlich noch essen dürfen. Jetzt sollen die gefährlichen Bakterien sogar auf frischem Gemüse lauern. Das mag stimmen - Der Keim des Übels liegt aber immer noch im Fleisch.

EHEC-Bakterien sind eine besonders gefährliche Form des Bakteriums Escherichia coli - besser bekannt als E.coli. Das wehrt im Darm von Mensch und Tier Krankheiten ab. Bei mangelnder Hygiene vermehrt es sich jedoch explosionsartig. Gefährlich wird es zum Beispiel, wenn Hackfleisch nicht richtig gekühlt wird. Darauf kann jeder selbst achten. Schwieriger wird es bei abgepacktem Fleisch. Dort verlassen wir uns auf Lebensmittelkontrolleure.

Aber auch die intensive Tierhaltung steht im Verdacht, die Vermehrung von E.coli-Bakterien zu begünstigen. Auf engem Raum können sie sich leichter ausbreiten, regelmäßige Behandlung der Tiere mit Antibiotika fördert zudem die Entstehung von resistenten Bakterienstämmen. Und hier wird es unübersichtlich für den Verbraucher.

Dabei könnte er gerade an dieser Stelle durch bewusstes Einkaufen und Nachfragen eine Veränderung bewirken. Denn anders als vergammeltes Fleisch löst intensive Tierhaltung bei vielen Menschen (noch) keinen Ekel aus, sie wird - vielleicht auch mit Blick auf das Preisschild - akzeptiert. Die Infektionswelle könnte aufrütteln. Denn hier ist mehr möglich und nötig als nur Händewaschen.