Migranten können heute zur Teilnahme an Integrationskursen verpflichtet werden.

Im Grundsatz eine sinnvolle Maßnahme. Wer sich in seine neue Heimat integrieren will, muss vor allem deren Landessprache sprechen. Soweit so gut. Doch was ist, wenn Ausländer, die lernen sollen und in den meisten Fällen auch wollen, viel zu wenige Kurse angeboten bekommen? Und was ist, wenn einige der Kursus-Teilnehmer noch nicht einmal schreiben und lesen können? Um diese zumeist Frauen für Sprach- und Integrationskurse fit zu machen, finden im Buchholzer Kaleidoskop mehrmals wöchentlich Alphabetisierungskurse statt. Deren Finanzierung hängt an der Stelle der Migrationsberaterin des Diakonischen Werks der Kirchenkreise Hittfeld und Winsen.

Noch Ende vergangenen Jahres war diese Stelle gefährdet. Es ging um 25 000 Euro, die ab 2011 zu ihrer Finanzierung fehlen würden. Letztendlich hat sich die Stadt Buchholz im Rahmen einer Bezuschussung zu einer Teilfinanzierung der Stelle bereit erklärt: für das laufende Jahr 2011. Für 2012 muss wohl wieder neu verhandelt werden.

Dass sich Migranten in Deutschland integrieren sollen, wird von verschiedenen Stellen gefordert - mit Recht. Doch dann muss es auch ein ausreichendes Angebot geben, das eine solche Integration ermöglicht. Und Stellen, die ein solches Angebot schaffen und koordinieren, sollten nicht Jahr für Jahr um ihre Existenz bangen müssen.