Arbeitskreis will, dass der Zuschuss der Stadt Winsen an das DRK erhalten bleibt

Winsen. Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund in Winsen beträgt 10,5 Prozent, das sind 3 000 Menschen. Pro Woche suchen etwa 40 von ihnen die Migrations-Beratungsstelle der DRK auf - das geht aus einem offenen Brief hervor, den die Migrationsberater im Landkreis Harburg an den Stadtrat geschrieben haben.

In der letzten Finanzausschuss-Sitzung hatte die CDU-Fraktion einen Antrag vorgelegt, den Zuschuss für die Migrationsberatungs-Stelle beim DRK Kreisverband Harburg-Land in Höhe von 35 800 Euro aus dem Haushalt 2011 zu streichen. Zusätzlich solle die Haushaltsstelle "Integration" in Höhe von bisher 25 000 Euro um 10 000 Euro aufgestockt werden. Das Argument der Christdemokraten: Die Migrationsberatung beim DRK sei als Flüchtlingsberatung eingeführt worden, um der sprunghaft steigenden Zahl von Asylbewerbern gerecht zu werden. Diese Zahlen seien in den letzten Jahren rückläufig. Deshalb wolle man das Geld lieber in die vorschulische Sprachförderung investieren - und die sei bei der Haushaltsstelle "Integration" angesiedelt.

Auch die SPD-Fraktion hatte einen Antrag vorgelegt: Danach soll sowohl der Zuschuss für das DRK als auch die Haushaltsstelle Integration gestrichen werden. Ihr Vorschlag: Einrichtung einer neuen Planstelle für die Bereiche Integration und Gleichstellung.

"Das sind völlig unterschiedliche Aufgabengebiete, die kann man nicht einfach zusammenfassen", so Erk Jessen, Integrationsberater für Migranten bei der Awo, Kreisverband Harburg-Land. Eine Ahnung von dem, was passiere, wenn die DRK-Stelle gestrichen würde, habe man bereits, denn seit Dezember 2010 ist sie unbesetzt. "Seit dem werden fachfremde Institutionen und Wohlfahrtsverbände mit Beratungsanfragen von Migranten überrannt", so Jessen. Dort könne den Ratsuchenden jedoch nicht umfassend geholfen werden. "Nur die Migrationsberater haben als übergeordnete Instanz den Überblick, welche Angebote für den jeweiligen Ratsuchenden richtig sind."

Heute wird der CDU-Antrag, für den sich der Finanzausschuss einstimmig ausgesprochen hatte, auf der Tagesordnung des Verwaltungsausschusses stehen. "Dann werde ich beantragen, dass die 35 800 Euro für die Migrationsberatungs-Stelle in Winsen erhalten bleiben", kündigte Erhard Schäfer, Fraktionsvorsitzender der Grünen gestern schon an.