Ganz Deutschland redet derzeit über die Integration von Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind - vor allem über die Integration von Muslimen.

Doch vor allem wir Deutsche wissen auch heute, ein halbes Jahrhundert, nachdem die ersten Männer aus der Türkei ins Land kamen, noch viel zu wenig über unsere Nachbarn., obwohl mittlerweile schon eine Christdemokratin mit türkischen Wurzeln in Niedersachsen ein Ministerium - für Soziales und Integration - leitet.

Da ist es nur zu begrüßen, dass sich in Neugraben seit einigen Jahren Frauen und Männer zum "christlich-muslimischen Gespräch" treffen. Die meisten Teilnehmer stimmten der These von Bundespräsident Christian Wulff (CDU) zu: "Der Islam gehört zu Deutschland." Kein Wunder: Rund drei Millionen Menschen im Land, darunter auch Tausende in der südlichen Metropolregion Hamburg, sind türkischer Abstammung - und die meisten von ihnen glauben an Allah und den Propheten Mohammed.

Wer den Alltagsdiskurs zwischen Christen und Muslimen verfolgt, dem fällt auf, dass es oft um Alltagsfragen geht: Darf eine muslimische Lehrerin ein Kopftuch im Unterricht tragen? Müssen muslimische Mädchen am Schwimmunterricht teilnehmen?

Wenn Christen und Muslime dauerhaft freundschaftlich und friedlich miteinander zusammenleben wollen in diesem Land, müssen sie diese Fragen offen diskutieren und Lösungen finden, mit denen beide Seiten leben können.