Neue Räume und moderne Technik - im Krankenhaus Salzhausen werden sechs Millionen Euro investiert

Salzhausen. Das Krankenhaus Salzhausen steckt mitten in der größten Neubauphase seiner über 100-jährigen Geschichte. Für mehr als sechs Millionen Euro entstehen drei Operationssäle mit modernster Technik, eine Aufwachstation für frisch operierte Patienten und ein neuer Aufnahme- und Wartebereich. Im Zuge der umfangreichsten Modernisierungsaktion erhält die Chirurgie zwei Operationsräume, ein weiterer wird für die Urologie errichtet. Verwaltungsdirektor Ulrich Magdeburg, 52, erläutert, dass die Technik auf den neuesten Stand gebracht wird. Eine neue Reinlufttechnik, die erst vor wenigen Jahren entwickelt wurde, erzeugt einen Luftvorhang rund um den Operationstisch und sorgt so dort für hochsterile Atemluft.

Die bisherigen Operationsräume werden zu einer zentralen Aufwachstation umgebaut, und auch für Patienten, die sich im Krankenhaus anmelden oder auf eine Behandlung warten, entstehen neue Räume. Erneuert werden derzeit Betten und Nachtschränke, und die Bäder werden modernisiert. Zusätzliche Parkplätze werden angelegt. Das Parken bleibt aber gebührenfrei, versichert Magdeburg. Die Fertigstellung ist für Mitte 2011 vorgesehen.

Dass eine solche Investition überhaupt möglich ist, verdankt die Salzhausener Klinik dem Konjunkturpaket II. Hier werden aus Bundes- und Landesmitteln gut 2,9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. An den Gesamtkosten von 6,15 Millionen Euro beteiligen sich der Landkreis Harburg und die Samtgemeinde Salzhausen mit jeweils 1,2 Millionen Euro. Dazu kommen 800 000 Euro aus Stiftungsmitteln.

So soll das kleine Salzhausener Krankenhaus - das einzige genossenschaftliche in Deutschland (siehe Info-Kasten) - fit gemacht werden für die Herausforderungen der nächsten Jahre. Auch jetzt schon kann die Ausstattung sich sehen lassen: Endoskopie und Computertomographie sind ebenso vorhanden wie Röntgen- und Lungenfunktionsdiagnostik und ein Schlaflabor mit vier Messplätzen, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut: Viele Menschen leiden darunter, unruhig und mit Atemaussetzern zu schlafen und sich dann am nächsten Tag müde und unausgeruht zu fühlen.

Zu den Stärken des Krankenhauses gehört - so Ulrich Magdeburg - die überschaubare Größe der Stationen, die "persönliche Betreuung durch das Pflegepersonal" und der familiäre Charakter des Hauses: "Wir haben viele engagierte Mitarbeiter, die sich wohlfühlen und gern hier arbeiten. Die Zugewandtheit schätzen die Patienten sehr".

Nur 30 Betten stehen in der Inneren Medizin, 15 in der Chirurgie - Schwerpunkt Schulteroperationen - und 18 in der Urologie. Als vierte und fachübergreifende Abteilung gibt es noch die Anästhesie. 2800 Patienten werden pro Jahr stationär aufgenommen, weitere 6000 erhalten ambulante Behandlungen. Von den 180 Mitarbeitern ist etwa die Hälfte im Krankenhaus tätig, dazu kommen die angeschlossenen Bereiche wie Pflegedienst, Tagespflege, Hausnotruf, Kurzzeitpflege, Essen auf Rädern, Betreutes Wohnen und ein Senioren- und Pflegeheim.

Für den laufenden Betrieb ist die Klinik - wie die anderen auch - von den Zahlungen der Krankenkassen abhängig. Bei Investitionen und mit Kleinigkeiten wie selbstgebackenen Kuchen und Torten fürs Café kommt aber viel Hilfe aus der Bevölkerung. Ein Genossenschaftsanteil kostet 75 Euro als einmalige Zahlung.

Im vergangenen Jahr gab es - so Verwaltungsdirektor Ulrich Magdeburg - besonders viele Genossenschaftsbeitritte: "Viele wollen uns bei unserem Neubau unterstützen", für die Menschen in und um Salzhausen sei es schließlich "unser Krankenhaus". Und als "Verzinsung" darf sich jeder Genosse einmal pro Jahr, wenn Generalversammlung ist, über die Einladung zu einem kostenlosen Imbiss freuen.

www.krankenhaus-salzhausen.de