Bart, zottelige Frisur und Totenkopfmütze, Augenklappe im Gesicht und am Arm ein Haken statt einer Hand. Logisch, so stellen wir uns alle einen echten Piraten vor, der auf hoher See fremde Schiffe entert und im Kampf mit Säbeln und Dolchen manche körperliche Verwundung eingesteckt hat.

Ob der Pirat Klaus Störtebeker, der von 1394 bis 1401 auf Nord- und Ostsee mit seinen Kumpanen, den Vitalienbrüdern, Handelsschiffe ausraubte, so ähnlich aussah, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Klaus Störtebeker wird auch als Freibeuterkapitän bezeichnet.

Er war bei Kaufleuten und Seefahrern wegen seiner Überfälle zwar gefürchtet, aber es gab auch Leute an Land, die von der Beute etwas abbekamen und die Piraten deshalb unterstützten. Der damalige König Albrecht von Schweden bot den Piraten beispielsweise Schutz hinter den Mauern der Stadt Visby.

Weil Störtebeker auch viele Handelsschiffe von Kaufleuten der Hanse-Gemeinschaft überfiel, schickten Hamburger Hanse-Kaufleute 1401 eine Schiffsflotte in die Nordsee. In einer erbittert geführten Schlacht bei Helgoland wurden Störtebeker und seine Piraten gefangen genommen. Fast ein halbes Jahr mussten die Seeräuber auf ihr Todesurteil warten. Sie wurden am 20. Oktober auf dem Grasbrook in Hamburg enthauptet.