Rund 5500 Pendler fahren täglich auf der Strecke zwischen Hamburg und Lüneburg. Wer sitzen möchte, reserviert am besten.

Harburg/Lüneburg. Dicht an dicht drängen sich die Fahrgäste in den Gängen des Metronoms Richtung Lüneburg. Kaum einer, der in Harburg eingestiegen ist, findet noch einen Platz. Es ist Freitagnachmittag 14.08 Uhr. Petra Kren (42) sitzt in der Gepäckablage eines Waggons. Jede zweite Woche pendelt sie nach Lüneburg und Sonntag abends zurück. "Die Züge sind dann immer voll, aber das macht mir nicht so viel aus, dafür sind sie sehr sauber, und das Zugpersonal ist freundlich." Manchmal seien die Züge auch unpünktlich, teilweise bis zu 30 Minuten. "Aber alles in allem kann ich nicht meckern", so Petra Krey.

Ein Abteil weiter sitzt Finn Danelcik (22) und liest. Der Student fährt immer donnerstags und freitags von Lüneburg nach Harburg und nachmittags wieder zurück. "Die meisten Plätze sind reserviert", erzählt er, "man muss lange rumlaufen, bis man einen freien Platz findet." Am schlimmsten sei es freitagnachmittags ab 17 Uhr, dann sei es so voll, dass die Schaffnerin zum Kontrollieren kaum noch durchkommt. "Aber mein Bruder studiert in Süddeutschland und muss immer mit so einem alten Schrammelzug von der Deutschen Bahn fahren, dagegen haben wir es richtig gut. Die Metronom-Züge sind neu und sauber."

15.10 Uhr: Christine Krause (49) aus Bleckede steht auf dem Bahnsteig im Bahnhof Lüneburg und wartet auf den Metronom in Richtung Hamburg. "Sonst fahre ich mit dem Auto zum Einkaufen nach Hamburg, aber diesmal wollte ich die Bahn ausprobieren", erzählt sie. Christine Krause ist mit dem Bus nach Lüneburg gefahren, bevor es mit dem Metronom weitergeht. "Ich habe schon bei dem Busfahrer für die ganze Tour gelöst, 7,50 Euro. So günstig komme ich mit dem Auto nicht in die Stadt."

"Mit dem Metronom ist man sogar schneller als mit dem Auto", erzählt Peter Wank (37), der täglich von Lüneburg nach Hamburg-Hauptbahnhof fahren muss. Gut genutzt würden die Züge immer, auch um 21 Uhr seien sie noch halb voll. "Nur der Fahrplan der Anschlussbusse müsste besser auf den Metronom abgestimmt werden."

Auch auf der Rückfahrt Richtung Hamburg ist der Zug wieder gut besetzt. Vor Winsen kommt er kurz zum Stehen. Nach fünf Minuten geht es weiter. Ohne große Verspätung läuft der Metronom in Winsen sein. Und was erwartet den Fahrgast an den Metronom- und Metronom-Regional-Halte-Bahnhöfen?

Meckelfeld : An den Wänden der Bahnhofshalle hängen Bilder, eine steile Treppe führt zu den beiden Gleisen hinunter, Rollstuhlfahrer bzw. stark gehbehinderte Menschen können sie nicht erreichen. Die Bahnsteige sind überdacht. Wer sich setzen möchte, kann das auf einer alten Bank tun, die ohne Windschutz auf dem Bahnsteig steht. Sitzgelegenheiten in der Bahnhofshalle gibt es nicht, auch keine Automaten mit Snacks und Getränken. Alles in allem ist das Gelände aber sehr sauber.

Maschen : Wer eine Fahrkarte lösen möchte, kann das nur an einem Automaten tun, der in der Bahnhofshalle steht. Eine steile Treppe führt zu den Gleisen hinauf. Für Rollstuhlfahrer gibt es keine Möglichkeit, die Bahnsteige zu erreichen. Dort umranden Steinmauern als Windschutz Sitzbänke, diese sind zum Teil alt und beschmiert. Automaten für Snacks oder Getränke gibt es nicht.

Stelle : Das Bahnhofsgebäude wirkt dreckiger als die anderen. Die Mülleimer sind voll, Bänke und Fahrkartenautomaten sowie die Wände des Durchgangs zu den Gleisen sind zum Teil beschmiert. Für Rollstuhlfahrer bietet sich das übliche Problem: Die Treppen zu den Bahnsteigen sind nicht zu überwinden. Toll: Im Bahnhofsgebäude befindet sich ein Fahrradraum.

Ashausen : Die Bahnsteige sind weder überdacht, noch gibt es einen Windschutz, lediglich am Anfang des Bahnhofs befindet sich ein kleines "Steinhäuschen", mit einer Bank als Sitzgelegenheit und einem Fahrkartenautomaten. Ein Übergang führt von einem Gleis zum anderen. Seine Wände sind beschmiert.

Winsen : Das Bahnhofsgebäude ist sehr sauber. Hier gibt es sowohl ein Restaurant (Lim's Restaurant & Café, So. - Do. bis 24 Uhr, Fr. u. Sa. bis 1 Uhr geöffnet), einen Schalter der Deutschen Bahn sowie einen Kiosk mit Snacks, Zeitungen und Zeitschriften. Auf den Bahnsteigen liegt etwas Müll, die Toiletten waren zum Zeitpunkt unseres Tests wegen Umbau geschlossen. Die Wände der Unterführung waren beschmiert, es gab keine Aufzüge, die es Gehbehinderten ermöglichen würden, das zweite und dritte Gleis zu erreichen.

Radbruch: Der Bahnhof ist relativ sauber, Müll liegt kaum herum. Die Mülleimer sind geleert. Nur an den Wänden des Bahnhofsgebäudes sowie an den Wänden des Durchgangs zu den Bahnsteigen befinden sich einige Schmierereien. Es gibt keine Automaten für Snacks oder Getränke. Die Treppen zu dem zweiten Bahngleis können von Rollstuhlfahrern nicht überwunden werden, einen Fahrstuhl gibt es nicht.

Bardowick: Ein relativ breites "Glashaus" mit vier Sitzmöglichkeiten bietet am ersten Gleis Schutz vor Wind und Kälte. Da hier der Aschenbecher steht, riecht es hier allerdings stark nach Rauch. Die Wände der Unterführung sind beschmiert, es liegt aber kein Müll herum. Neben der Treppe führt auch noch eine barrierefreie Rampe zum zweiten Gleis. Es gibt keine Bahnhofshalle, in der man sich aufwärmen kann. Ebenso gibt es keine Möglichkeit, Getränke oder Snacks zu kaufen.

Lüneburg: Der Bahnhof ist sehr sauber, nur wenige Mülleimer sind überfüllt. In der Bahnhofshalle gibt es einen Mini-Supermarkt, der bis 22 Uhr geöffnet hat, einen Bäcker und ein Bistro, jeweils bis 21 Uhr geöffnet, einen Schalter von der DB sowie einen Zeitungskiosk. In der Halle befinden sich weiterhin zwölf Sitzgelegenheiten.

Die Unterführung zu den Gleisen ist sauber, ebenso wie die Fahrstühle, die es gehbehinderten Fahrgästen ermöglichen alle Bahnsteige zu erreichen.

Lesen Sie morgen den letzten Teil: Von Harburg nach Stade.