Rund 600 Vertreter aus Politik und Wirtschaft feierten mit den Schützen den Ausmarschtag.

Harburg. Die Harburger Schützengilde feiert ihr 481. Vogelschießen. "Es ist eine Freude, zu diesem Anlass von der Gilde eingeladen zu werden und als Hamburger nach Harburg zu kommen. Inzwischen fühle ich mich hier fast zu Hause", sagte Hamburgs 1. Bürgermeister Ole von Beust (CDU) vor den rund 600 Gästen im Festzelt auf dem Schwarzenberg. Die Gilde, so von Beust, blicke auf eine 481 Jahre alte wechselvolle Geschichte mit Höhen und Tiefen zurück. "Trotz allem wird heute eine Tradition mit großer Verlässlichkeit gefeiert", sagte der Bürgermeister. Der Bezirk Harburg sei auf dem Weg nach vorne, allerdings bleibe auch Harburg nicht von der Finanzkrise verschont. Aber der Bezirk profitiere vom Konjunkturprogramm Hamburgs und des Bundes. Von Beust: "Jetzt fließen unter anderem rund zehn Millionen Euro für den Ausbau der Pionierkaserne zum Studierenden- und Kommunikationszentrum für die TUHH und in den Lärmschutz."

Am Vormittag hatte die Gilde im Harburger Rathaus ihre Aufwartung gemacht. Der festliche Zug marschierte durch die Harburger Innenstadt durch die Schwarzenbergstraße auf den Festplatz, und im Festzelt begrüßte der 1. Patron der Harburger Schützengilde, Michael Diekhoff, die Gäste aus Politik und Wirtschaft. Darunter waren unter anderen Berndt Röder, Präsident der Hamburger Bürgerschaft, Michael Hagedorn, Vorsitzender der Bezirksversammlung Harburg, Günter Schwarz, Seevetals Bürgermeister, Jochen Winand, Vorsitzender des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden, Jürgen Bollmann, Harburger Propst der evangelischen Kirche, Prof. Dr. Edwin Kreuzer, Präsident der Technischen Universität Hamburg-Harburg, Dierk Eisenschmidt, Harburger Bezirkshandwerksmeister, Abgeordnete der Hamburger Bürgerschaft und der Harburger Bezirksversammlung. Und dann sprach Diekhoff ein Thema an, das derzeit alle Schützenvereine bewegt: "Nach so einem schrecklichen Verbrechen wie in Winnenden ist es eine selbstverständliche Verpflichtung, sorgsam zu prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, so etwas zu verhindern. Es reicht nicht aus, sich auf das Waffengesetz zu stürzen. Eine Gesetzesverschärfung kostet lediglich Papier, auf dem sie gedruckt wird. Sich um junge Menschen zu kümmern, die offenkundig große Probleme mit sich und ihrer Umwelt haben, erfordert weit mehr Aufmerksamkeit und Hinwendung." Diekhoff wies darauf hin, dass eine pauschale Verurteilung der Schützenvereine kein geeignetes Mittel sei, um Amokläufe zu verhindern.

Zur Tradition beim Spargelessen gehört es auch, dass der Harburger Bezirksamtsleiter einen Wunsch an Hamburg äußern kann. Torsten Meinberg: "Im Bereich Außenmühle wollen wir eine generationsübergreifende Aktivitätsfläche, einen Sportplatz für Jung und Alt, installieren. Dafür bitten wir um einen Zuschuss."

Für Gildekönig Hans-Joachim Blohm beginnen jetzt die letzten 50 Stunden seiner Regentschaft. Am Sonnabend wird er abdanken und die Gilde ihren neuen König feiern.