Hamburg. Das denkmalgeschützte Hamburger Bad muss Sommerpause machen – zugunsten anderer Standorte. Welche Schwimmbäder profitieren.

Viele Hamburger hoffen derzeit auf richtiges Freibadwetter – bei den aktuellen Aussichten bleiben aber immerhin die Hallenbäder. Auf die denkmalgeschützte Bartholomäus-Therme in Barmbek-Süd müssen Badegäste den Sommer über allerdings verzichten, sie bleibt geschlossen.

„Wir haben den Standort Bartholomäus-Therme vorübergehend geschlossen, weil das Besucherverhalten der Gäste den Einsatz unseres Personals dort derzeit nicht rechtfertigt. Das ist im Sommer schon häufig so gewesen“, sagte Bäderland-Sprecher Michael Dietel auf Abendblatt-Anfrage.

Man setze das Personal sinnvollerweise dort ein, wo die Mehrheit der Gäste hingeht – und das seien im Sommer die Frei- und Kombi-Bäder. Das Außenbecken des Holthusenbades ist allerdings auch noch bis Mitte August geschlossen – schuld ist hier aber ein technischer Defekt.

Schwimmbad Hamburg: Bartholomäus-Therme bleibt im Sommer geschlossen

Eine ältere Abendblatt-Leserin hatte beklagt, dass die aufwendig renovierte Therme den Sommer über geschlossen bleibt. Für Menschen wie sie wirke das warme Wasser, das auf 34 Grad geheizt wird, wie „ein Gesundbrunnen“. Zudem sei das Bad auch für gehbehinderte Menschen wie sie gut zu erreichen. Sie fühle sich durch die Schließung diskriminiert, weil niemand an ältere Leute wie sie denke.

Bäderland verweist auf das Personal, das nun anderweitig eingesetzt werden könne. Weil in der Bartholomäus-Therme den Sommer über Mitarbeiter frei geworden sind, profitierten andere Standorte: „Im Gegenzug reduzieren wir bereits dauerhaft Ruhetage“, so Dietel.

Bäderland Hamburg setzt Personal in anderen Schwimmbädern ein

So seien die bisherigen Ruhetage des Familienbads Rahlstedt und des Kombi-Bads Billstedt bereits reduziert worden, ab der kommenden Woche profitiert auch das Bondenwald-Bad in Niendorf davon.

Die Schließung der Bartholomäus-Therme folge dem Muster vergangener Jahre, analog zur sommerlichen Schließung der Kaifu-Sole – voraussichtlich bis Ende August. „Sofern das Wetter absehbar schon früher nicht mehr sommerlich wird, werden wir Freibäder früher schließen und die Thermen wieder in Betrieb nehmen. Wir sind also nachfrageorientiert dort geöffnet, wo die Mehrheit unserer Gäste hingeht.“

Schwimmbad Hamburg: Bartholomäus-Therme vor Hitzetagen geschlossen

Die Schließung der Bartholomäus-Therme (Schwimmunterricht und Vereinsschwimmen sind übrigens nicht davon betroffen) sei am 4. Juli entschieden und umgehend kommuniziert worden, heißt es bei Bäderland. Am 7. Juli war laut Dietel der letzte Betriebstag, da für das darauffolgende Wochenende Hitzetage von mehr als 30 Grad angekündigt waren und man das Personal nicht für zehn bis 20 Gäste ganztägig an einem Standort habe binden wollen.

Schließlich seien pro Tag jeweils 4000 bis 5000 Gäste im Stadtparksee oder in den anderen Freibädern unterwegs.