Hamburg. Parkplätze und Fahrspuren sollen wegfallen und dafür breite Geh- und Radwege gebaut werden. SPD-Staatsrat warnt vor Verkehrschaos.

Wie sollen die knappen Verkehrsflächen künftig verteilt werden? Sollen Fußgänger und Radfahrer deutlich mehr Platz bekommen, auch wenn das auf Kosten des Autoverkehrs geht? Oder muss der Privat-Pkw weiterhin auch in der Stadt überall freie (Vor-)Fahrt haben? Diese Grundsatzdebatte dürfte nach dem Kantersieg der Grünen bei den Bezirksversammlungswahlen noch intensiver geführt werden – und häufiger zulasten der Autofahrer ausgehen. Wie konfliktträchtig Abwägungen in der Verkehrsplanung bisweilen sind, zeigt derzeit ein prominentes Beispiel in der Innenstadt: der Streit über den Umbau der Esplanade zwischen Stephansplatz und Binnenalster.

Nach den Senatsplänen sollen an der Esplanade von 2020 an zwar wieder echte Radfahrstreifen an den Seiten entstehen – allerdings (je nach Variante) nur mit der Mindestbreite von 1,60 oder 1,85 Metern. Die Parkplätze unter den Bäumen zwischen den Fahrtrichtungen sollen teilweise erhalten bleiben. Außerdem soll dort ein echter Kfz-Fahrstreifen entstehen, da die Spuren aufgrund der Anlage des Radstreifens verschoben werden müssen. Es soll drei Fahrstreifen je Richtung geben. Das geht aus den Unterlagen hervor, die die Behörde für Wirtschaft und Verkehr an den Bezirk Mitte und Verkehrsunternehmen verschickt hat.