Hamburg. Nach dem Schiffsunfall im Hafen sammeln Kollegen Geld für Witwe und Sohn des Verstorbenen. Das Ziel wurde mehrfach übertroffen.

Nach dem tödlichen Schiffsunglück im Hamburger Hafen haben zahlreiche Menschen für den 33-jährigen Kapitän eines Festmacherbootes gespendet. Am 7. Februar war das Boot mit einem Schubverband zusammengestoßen. Der Schiffsführer hinterlässt eine Frau und einen achtjährigen Sohn. Kollegen des 33-Jährigen hatten auf einer Plattform zu Spenden für die beiden aufgerufen.

Auf der Onlineplattform Betterplace.me waren am Montag bereits mehr als 50.000 Euro zusammengekommen. Mit der Spendenaktion wollen die Mitarbeitenden der Hamburg Lines Men der Familie die finanzielle Last abnehmen, wie es in dem Aufruf heißt. Der 33-Jährige sei der erste Auszubildende des Schiffsbefestiger-Unternehmens gewesen – auch nach seiner Ausbildung sei er dem Hafen weiterhin treu geblieben.

Hafen Hamburg: Spendenziel für Familie des verstorbenen Kapitäns übertroffen

Ein Spendenziel von 35.000 Euro war am Sonntagabend bereits erreicht. Die Spenden-Sammlung übersteige alles, womit man gerechnet habe, schreibt die Initiatorin des Aufrufs, Jana-Maria Kamischke, auf der Onlineplattform: „Einfach unfassbar! Auch die vielen Nachrichten, in denen ihr eure Anteilnahme bekundet, die tröstende Worte, die total berühren. Seid euch sicher, dass jede einzelne Nachricht zusammen mit dem Geld an Florians Frau übergeben wird“, steht dort. „An die vielen lieben Menschen da draußen ein absolut von Herzen kommendes Danke!“

Auch ein neues Ziel in Höhe von 55.000 Euro ist am Montagmittag bereits zu 95 Prozent erreicht worden. Mehr als 1800 Menschen haben für die Familie des verunglückten Kapitäns gespendet.

An der Suche nach dem vermissten Kapitän im Hamburger Hafen waren am Mittwochabend zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort. Die Stelle der Kollision liegt direkt vor der Köhlbrandbrücke.
An der Suche nach dem vermissten Kapitän im Hamburger Hafen waren am Mittwochabend zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort. Die Stelle der Kollision liegt direkt vor der Köhlbrandbrücke. © LENTHE-MEDIEN | LENTHE-MEDIEN

Schiffsunglück auf der Elbe in Hamburg: Ursache für Unfall noch unklar

Die Hamburg Lines Men vertäuen mit dem Festmacher-Team Seeschiffe. Der 33-Jährige befand sich am Mittwochabend auf einem Festmacherschiff, als dieses mit einem Schubverband – ein Motorschiff, das einen oder mehrere antriebslose Kähne vor sich herschiebt – zusammenstieß. Das Boot sank, der Schiffsführer schaffte es offenbar nicht, sich rechtzeitig zu retten.

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Noch am Abend suchten zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und DLRG den vermissten Festmacher. Sein Leichnam wurde am Donnerstag an der Unglücksstelle am Fähranleger Neuhof aus der Elbe geborgen.

Die Ursache für den tödlichen Unfall ist laut Polizei noch unklar. Die Wasserschutzpolizei und das Landeskriminalamt ermitteln und bitten Zeugen, sich zu melden. Hinweise zum Unfallhergang können der Polizei unter 040/428 65-6789 gegeben werden.