Quartier kämpft mit den Folgen der sogenannten Gentrifizierung. Bezirkschef plant runden Tisch. Lange Reihe soll “Straße der Vielfalt“ bleiben.

Hamburg. Mit einem "Schutzschirm gegen Verdrängung", einer Strategie zum Erhalt der Gewerbevielfalt und mehr Sozialwohnungen, will der neue Bezirksamtsleiter von Hamburg Mitte, Andy Grote (SPD), den Herausforderungen im Stadtteil St. Georg begegnen. Das Quartier am Hauptbahnhof kämpft mit den Folgen der sogenannten Gentrifizierung: Mietwohnungen wurden zu Eigentum umgewandelt, Alteingesessene und Kleingewerbetreibende durch Mietensteigerung verdrängt, öffentlich geförderte Wohnungen seit Jahren nicht mehr errichtet.

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"Mittlerweile werden in jedem Stadtteil Sozialwohnungen gebaut, nur nicht in St. Georg", sagt Andy Grote. "Die Politik muss es schaffen, ihre wohnungsbaupolitischen Ziele in den Verhandlungen mit den Investoren auch durchzusetzen." Damit das großstädtische Lebensgefühl im Stadtteil nicht verloren gehe, müsse ein bunter Gewerbemix erhalten bleiben. Mit Politikern und Grundeigentümern will der Bezirkschef eine gemeinsame Strategie für die Lange Reihe als "Straße der Vielfalt" entwickeln. Zum Erhalt der Buchhandlung Wohlers, eines Traditionsgeschäfts, das nach einer 200-prozentigen Mieterhöhung vor dem Aus steht, will Grote Hauseigentümer Frank Jendrusch und Vertreter aus dem Stadtteil zu einem runden Tisch einladen. (fru)