Gemeinsam mit Markus Riemann vom “Klub.K“ aus der Speicherstadt verbindet Antonio Fabrizi das alte Hamburg mit dem neuen Hamburg.

Hamburg. Tagsüber arbeitet er als Finanzberater, nach Feierabend ist Antonio "Toni" Fabrizi Barbesitzer. Sein "Club 20457" an der Osakaallee in der HafenCity bringt mehr Nachtleben in den neuen Stadtteil - auch für die Anwohner. Gemeinsam mit Markus Riemann vom "Klub.K" aus der gegenüberliegenden Speicherstadt verbindet Fabrizi das alte Hamburg mit dem neuen Hamburg. Über die Kultur.

Gerade mal zwei Monate ist es her, dass Antonio Fabrizi seinen Klub in der Nähe seines Arbeitsplatzes, der Deutschen Bank, eröffnete. Es war ein Versuch. Nach vier Wochen sollte entschieden werden, ob der Klub bleibt oder nicht. Jetzt steht fest: Er wird bleiben. "Ich habe mich auf mein Bauchgefühl verlassen", sagt Fabrizi. Er habe schon jetzt viele Stammkunden - Menschen, die in der HafenCity arbeiten, Touristen, die sich das neue Viertel am Wasser anschauen. In seinem Klub, sagt der41-Jährige, fänden Kunst und Musik "unkompliziert" statt. Nach Berliner Vorbild. Denn zehn Jahre lang hat der gebürtige Gummersbacher in der Hauptstadt gelebt. "Ich bin ein Kreuzberg-Fan. Es gibt dort diese Kneipen mit Livemusik. So ein Ort abseits der Reeperbahn, der hat mir in Hamburg gefehlt", sagt er. Viele HafenCity-Lokale seien eher steril, "irgendwie perfekt". "Man hat das Gefühl, die warten auf die Touristen und darauf, dass die Elbphilharmonie irgendwann eröffnet."

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Ein Punkt, der vor allem die Bewohner der HafenCity stört. Ihnen fehlte bislang ein Ort für ein Bierchen am Abend, abseits von Systemgastronomie und Restaurants. Jetzt gibt es das "20457", dessen Name - das ist offensichtlich - für die Postleitzahl der HafenCity steht. Aber eben auch für die Altstadt, die Speicherstadt. "Wir versuchen, das bereits Existierende mit dem Neuen zusammenzuführen, eine Brücke zwischen den Stadtteilen zu schlagen", sagt Markus Riemann. Er ist mit seinem "Klub.K", wo vier- bis sechsmal im Monat Lesungen, Konzerte, Theater und Kabarett stattfinden, schon seit Sommer 2010 in der Altstadt angesiedelt. Er unterstützt Antonio Fabrizi als künstlerischer Leiter. Konkurrenz gibt es nicht. Ganz im Gegenteil, die beiden haben das Klubprojekt gemeinsam gewuppt. "Wir sind Leute mit der gleichen Idee. Das ist eher befruchtend", sagt Markus Riemann. Man müsse sich vom Gedanken befreien, alles allein zu machen. "Es gibt immer Leute, die ähnliche Ideen und Talente haben."

Demnächst zieht Antonio Fabrizi mit seinem Klub auf die Rückseite der Osakaallee mit Blick auf den Magdeburger Hafen. Und der Italiener hat schon wieder Pläne: Der Klub soll dann auch tagsüber geöffnet sein. Es soll ein Ort sein, den man auch aufsucht, um lediglich einen Espresso zu trinken. "Es soll ein Treffpunkt sein für verschiedene Generationen", erklärt Antonio Fabrizi seine neuen Pläne.